Archiv 2023
23.12.2023
Spendenaufruf für die juristische Auseinandersetzung zum Erhalt des Bahnübergangs Grünewaldstraße
Liebe Braunschweigerinnen und Braunschweiger,
wie sie der BZ entnehmen konnten, ist unser Antrag auf eine optimierte Schrankenlösung am Bahnübergang Grünewaldstraße trotz mehrheitlicher Zustimmung der Bezirksräte 112 +120 sowie ihrer 476 Stellungnahmen durch den Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergabe in ihrer Sitzung am 28.9.2023 abgelehnt worden. Der AMTA entschied sich für die Variante 1: eine Unterführung als Betonkonstruktion.
Hiermit erklärten wir uns nicht einverstanden. Wir, Michael Daecke, Heiderose Wanzelius und Fredegar Henze reichten Anfang Oktober ein Bürgerbegehren ein, da wir der Meinung sind, die Entscheidung müsse auf eine solidere demokratische Basis gestellt werden.
Auch unser Bürgerbegehren zum Bahnübergang Grünewaldstraße wurde von der Stadt Braunschweig im Verwaltungsausschuss am 12.12.2023 für unzulänglich erklärt.
Wir beabsichtigen jetzt vor das Verwaltungsgericht zu ziehen, da wir überzeugt sind, dass wir gute Chancen haben, die juristische Auseinandersetzung zu gewinnen. Es werden Kosten entstehen, die wir tragen müssen und für die wir Ihre finanzielle Unterstützung benötigen.
Wenn sie ebenfalls den BÜ Grünewaldstraße erhalten wollen und uns dabei unterstützen möchten, dann spenden sie bitte auf das Konto des braunschweiger forums:
Verwendungszweck: Bahnübergang Grünewaldstraße
BLZ: 250 500 00 (Braunschweigische Landessparkasse - Nord/LB)
IBAN: DE 22 2505 0000 0001 7078 68
BIC: NOLADE2HXXX
Vielen Dank.
14.10.2023
Bahnübergang Grünewaldstraße
Newsletter Nr. 8: Umwege ausgeschlossen?
Die Lage nach dem AMTA-Beschluss vom 28.09.2023
Der Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergaben (AMTA) der Stadt Braunschweig hat sich am 28.09.2023 mit rot-grüner Mehrheit für den Bau einer Unterführung am Standort des heutigen Bahnübergangs in der Grünewaldstr. ausgesprochen.
Ein Hauptargument: Mit der zunehmenden Zahl an Zugbewegungen würden sich die Schrankenschließzeiten ab 2030 bei der Beibehaltung eines beschrankten Bahnübergangs (vor allem für Radfahrende) drastisch erhöhen und (vor allem für Fußgänger) zu unzumutbaren Umwegen führen. Mit einer Unterführung würde sich das erledigen und zudem würden neue PassantInnen angezogen. Dies sei ein Beitrag zur „Verkehrswende“, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zum Klimaschutz.
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Der vollständige Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel
14.10.2023
Bahnquerung Grünewaldstraße
Stellungnahme des BUND Braunschweig
"Aus Sicht des BUND ist die optimierte Nulllösung, also der beschrankte Bahnübergang mit reduzierten Wartezeiten die einzig ökonomisch sinnvolle und ökologisch vertretbare Variante."
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Der vollständige Text ist als Download verfügbar.
29.09.2023
Bahnübergang Grünewaldstraße
Newsletter Nr. 7: Impressionen: Morgendlicher Spaziergang
Nach einer regenreichen Nacht nähere ich mich dem Bahnübergang Grünewaldstraße. In der Ferne schlägt die Turmuhr der Matthäuskirche. Sie verrät mir die Zeit - es ist 9 Uhr in der Frühe. Das Zwitschern und Gurren der Vögel hoch oben in den Baumkronen der alten Linden begleitet mich auf meinem Spaziergang. Eine junge Joggerin läuft an mir vorbei. Im Schlepptau hat sie ihren Hund. Kurz darauf treffe ich zwei Frauen - ausgestattet mit Nordic-Walking Stöcken. En passant grüßen sie freundlich, tauchen dann wieder in ihr Zwiegespräch ein und setzen ihr rhythmisches Training fort.
Links und rechts des Weges entdecke ich Hummeln, Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten, die sich bereits in morgendlicher Frühe an den herbstlichen Blüten und Früchten der Büsche und Ranken zu schaffen machen und begierig den Nektar absaugen.
Kohlweißling am BÜ, Foto: Heiderose Wanzelius Wirbellose am Wegesrand, Foto: Heiderose Wanzelius
Auf der Anhöhe des Bahnübergangs angelangt, erwartet mich eine ganz besondere Atmosphäre. Die letzten Regenwolkenfetzen der Nacht ziehen gen Osten und geben den Himmel für eine spärlich leuchtende Sonne frei. Ein Eichhörnchen huscht vor mir über das Schotterbett der Gleisanlage und verschwindet in einem Zwischenraum der Brombeerhecke. Der Wind rauscht leise und erzeugt ein Rascheln in den Zweigen und Blättern der Büsche und Bäume. So nebenbei beobachte ich eine Frau mit einem Lastenfahrrad, die die Schienen quert und nach links verschwindet. Und kurz darauf ertönt in der Ferne das leise Pfeifen eines Zuges. Ich vernehme ein altvertrautes Bimmeln und ein metallisches Geräusch, während sich vor meinen Augen ganz langsam die rotweißen Schrankenbäume senken.
Vis-à-vis beobachte ich einen Mann, der außerhalb seines Gartens mit einem Obstpflücker Birnen von einem üppig mit Früchten beladenen Baum erntet.
Birnenernte BÜ, Foto: Heiderose Wanzelius
Radfahrer:innen, die es eilig haben und an meiner Seite des BÜs durch die geschlossenen Schranken ausgebremst werden, biegen auf den Ringgleisweg in Richtung Berliner Straße ein. Andere stoppen, steigen ab und warten geduldig. Ganz leise unterhalten sich die Menschen. Andere lauschen den Geräuschen der Natur, tauchen über Kopfhörer in ihre Musik ein oder tippen Nachrichten in ihr Handy. Von weitem weht die Stimme aus dem Lautsprecher des nahegelegenen Bahnhofs Gliesmarode zu uns herüber: Zug RB 47 aus Uelzen fährt ein.
Für uns Wartende verstummt für einige Minuten die Hektik des Alltags und tritt in den Hintergrund. Da rauscht ein kleiner Junge mit seinem Laufrad mit einem Affenzahn zu uns heran und kurze Zeit darauf taucht auch seine Mutter auf. Zuerst unterhalten sie sich über dies und das und ich werde erst hellhörig, als ich die Frage vernehme: "Du, Mama, warum heißt die Straße eigentlich Grünewaldstraße?" Darauf folgt prompt die Antwort: "Schau mal um dich, hier ist doch alles grün" und nach einer kleinen Weile ergänzt sie: "und ein Wald ist es auch". Mittlerweile passiert der Zug den Bahnübergang und weitere hinzu gekommene Kinder winken und rufen solange, bis der letzte Wagen hinter der Kurve in Höhe des Stellwerkhäuschens verschwindet und sich die Schrankenbäume wieder ganz langsam heben.
Nicht auszudenken, wie sehr wir dies alles in einigen Jahren schmerzlich vermissen werden, denn die Politiker:innen der SPD und Bündnis 90 DIE GRÜNEN haben am heutigen Donnerstag im Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergabe widererwarten für die Variante 1, den 270 m langen Schwerlastbetontrog, entschieden. Das Ergebnis der Bürgerbeteiligung, in der sich die Mehrheit - 90% der abgegebenen Stellungnahmen - für die optimierte Schrankenlösung ausgesprochen hat, wurde ebenso wie die Abstimmung der Bezirksräte 112 und 120 ignoriert.
Die Bürgerbeteiligung ist die Basis eines klimagerechten Umbaus unserer Stadt. Es bleibt die Frage: Wie weit sind wir bereit, dies einzufordern?
Der Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Heiderose Wanzelius
27.09.2023
Liebe Bürger:innen des Östlichen Ringgebietes und alle anderen Nutzer:innen des BÜs Grünewaldstraße
DANKE
Erst einmal möchte ich mich im Namen des braunschweiger forums ganz herzlich bei ihnen allen für die Zuarbeit, die vielen Informationen, Gespräche und Anregungen bedanken. Ganz besonders hat es mich persönlich gefreut, dass trotz der kurzen Zeitspanne von einigen Tagen so viele dem Aufruf der Stadt gefolgt sind und eine Stellungnahme zu den vorgeschlagenen Varianten abgegeben haben.
ERGEBNISSE DER STELLUNGNAHMEN ZU DEN VARIANTEN
Laut der Vorlage der Verwaltung für die zukünftige Planung im Bereich des BÜs Grünewaldstraße wird erwähnt, dass bei der Bürger:innenbeteiligung 434 Stellungnahmen eingegangen sind. Die Mehrheit von 90% hat sich für die 0+ Variante (optimierte Schrankenlösung) ausgesprochen. 8% gaben ihr Votum für die Variante 1 (Betonschwerlasttrog - Unterführung) ab. Die anderen Varianten 2 - 5 fallen aus der weiteren Planung heraus, da es nur 2% Befürworter:innen gab.
RÜCKBLICK AUF DIE GESTRIGE SITZUNG DER BEZIRKE 112 + 120 im Rathaus
Bei der gestrigen, ca. zweieinhalbstündigen Sondersitzung zur künftigen Bahnquerung Grünewaldstraße haben sowohl der Bezirksrat 112 (10 Stimmen dafür, 4 Stimmen dagegen) als auch der Bezirksrat 120 (9 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen) für eine Weiterverfolgung der von uns favorisierten Planvariante 0+ (optimierte Schrankenlösung) gestimmt.
Neben den Politiker:innen kamen bei der „Bürger:innenfragestunde“ auch zahlreiche anwesende Besucher:innen zu Wort (ca. 30 Minuten Fragen mit Kurzantworten der Bauverwaltung). Die Veranstaltung war erstaunlich sachlich, auch wenn die Antworten der Bauverwaltung meines Erachtens vielfach unpräzise und ausweichend waren.
Zwar sagt dieses Votum noch nichts über das Abstimmungsverhalten des AMTAs (Ausschuss für Mobilität, Tiefbau + Auftragsvergabe) am morgigen Donnerstag aus; gleichwohl können wir die gestrige Veranstaltung und deren Ergebnisse doch als kleinen Erfolg unseres monatelangen Engagements verbuchen. Dank an alle, die daran mitgewirkt haben.
AUFRUF ZUR ANWESENHEIT IN DER ENTSCHEIDENDEN ÖFFENTLICHEN SITZUNG DES AMTAs
Jetzt kommt es darauf an, auch bei der Sitzung des AMTAs am morgigen Donnerstag, den 28.Sept. 15 Uhr im Rathaus präsent zu sein. Die Befürworter:innen der Variante 1 Unterführungslösung werden sicher nicht aufgeben, wir aber auch nicht!
Text dieses Aufrufs: Heiderose Wanzelius
21.09.2023
Bahnübergang Grünewaldstraße
Newsletter Nr. 6: Die Null-Variante – eine Lösung von gestern?
Bahnquerung Grünewaldstraße – Wo ist das Problem?
Der Bahnübergang (BÜ) Grünewaldstraße am Nußberg: bisher ein idyllischer Ort. Fußgänger, Jogger, E-Rollerfahrer, Kinder, Jugendliche und Erwachsene Radfahrende queren ihn entspannt auf ihrem Weg zur Kita, zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen und bei der Erholung im Grünen. Und das sind nicht wenige. Nach Zählungen des bs-forum im September 2023 sind dort nachmittags stündlich bis zu 240 Radfahrende (= Summe beider Richtungen) unterwegs. Aber es gibt auch Tage(szeiten), da bestimmen die Fußgänger das Bild. Störend allein: die unverhältnismäßig langen Schließzeiten der Schranken. Das kann schon mal 7-8 Minuten dauern, wenn die (heute mäßig besetzten) Regionalbahnen aus Uelzen/ Gifhorn oder ein Güterzug vom Braunschweiger Hafen kommen.
Umbau des Bahnhofes BS - Gliesmarode
Der Bahnhof Gliesmarode wird seit einigen Jahren zu einem modernen Umsteigepunkt zwischen den Regionalzügen und dem BSer Stadtverkehr (Tramlinie 3, mehrere Buslinien) ausgebaut. So wollen es der Regionalverband Braunschweig (RGB) und die Stadt Braunschweig. Bauherr der Maßnahmen am Bahnhof ist allerdings die DB Netz. Die ließ dort unlängst einen neuen Mittelbahnsteig mit einem barrierefreien Zugang (Rampe) zur Berliner Str. errichten. Ende 2024 soll ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) in Betrieb gehen, das die alten mechanischen Stellwerke, die auch den Bahnübergang Grünewaldstraße regeln, ersetzt.
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Text dieser Ausgabe: Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel
19.09.2023
Bahnübergang Grünewaldstraße
Newsletter Nr. 5: Artenvielfalt im Blick
Staunend stehen wir vor lebendigen Systemen der Natur, in der sich kein Teil völlig isoliert und unabhängig von allen anderen Teilen entwickelt, sondern in ständiger Korrespondenz zum Ganzen steht. Kleinste Veränderungen in den Ausgangsbedingungen können dazu führen, dass dieses komplexe, zusammenhängende Geflecht gestört wird und aus der Balance gerät oder im schlimmsten Fall unwiderruflich vernichtet wird. Es sollte uns klar sein, dass die großen Veränderungen, die durch eine Unterführung verursacht werden, die Natur an diesem Ort nachhaltig schädigen wird.
Mit diesem Newsletter wollen wir den Blick auf die hier heimischen Tierarten sowie auf den vielfältigen sie umgebenden natürlichen Lebensraum am Bahnübergang Grünewaldstraße lenken.
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Text dieser Ausgabe: Heiderose Wanzelius
10.09.2023
Bahnübergang Grünewaldstraße
Newsletter Nr. 4: Pflanzen, Boden und Mikroorganismen im Blick
Noch immer gibt es Menschen, die sich für eine Unterführung am Bahnübergang Grünewaldstraße einsetzen. Nicht selten sind es Menschen, die ich persönlich schätze und die der festen Überzeugung sind, damit etwas Gutes für unsere Zukunft zu tun. Es erstaunt mich aber, wie wenig sie die Bedeutung der Natur für unser Überleben reflektieren.
Eine Schneise in ein so wunderbares Stück Natur zu schlagen, eine alte Baumreihe umzuhauen, über zwanzig kleinere Bäume und Sträucher und daneben noch zahlreiche andere Pflanzen zu roden, nur um ein paar Minuten Wartezeit zu vermeiden? Hat uns die moderne Zivilisation so weit von unserer natürlichen Umwelt entfernt, dass das nicht mehr schmerzt und nicht mehr als „falsch“ empfunden wird?
Ein Wohlbefinden sollten wohl auch die Verfechter der Unterführung in solch einer Natur spüren. Warum sonst wollen so viele Menschen gerade hier entlangfahren und spazieren gehen? Ich behaupte, sie alle genießen die gute Luft, den Schatten und vielleicht - selbst im schnellen Vorbeifahren - auch die natürliche Schönheit der Pflanzen an diesem Ort.
Unter den gegenwärtigen klimatischen Gegebenheiten ist der Erhalt einer grünen Infrastruktur und - hier der alten Bäume am Ende der Grünewaldstraße - wichtiger denn je. Bäume nehmen täglich große Mengen CO2 auf, produzieren den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff, haben eine enorme Kühlleistung und fördern das thermische Wohlbefinden des Menschen. „Hierbei kann Stadtgrün einen wesentlichen Beitrag leisten, durch die Erbringung sog. Ökosystemdienstleistungen wie Beschattung, Abkühlungswirkung, Luftbefeuchtung, Windminderung, Erhöhung der Biodiversität und Ästhetik.“ (T. Rötzer, Leistung von Stadtgrün an öffentlichen Plätzen in München)
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Text dieser Ausgabe: Hanna Märgner-Beu
27.08.2023
Bahnübergang Grünewaldstraße
Newsletter Nr. 3: Was bewirkt die Unterführung für das Klima?
Für die Nullvariante (Schranken mit reduzierter Wartezeit) sprechen eine Vielzahl von Argumenten: ökologische und Klimaschutzgründe, Sicherheitsaspekte; dazu ästhetische Erwägungen durch Beeinträchtigungen eines denkmalgeschützten Ensembles und hohe Baukosten bei einer Unterführung. Befürworter der Unterführungsvariante (= Variante 1) führen vor allem eine Zeitersparnis ins Feld und betonen Unfallgefahren bei einer Schranke. Ebenfalls wird der Klimaschutz genannt: Insbesondere die Unterführung würde die Nutzung des Umweltverbundes (ÖPNV, mit Rad oder zu Fuß) steigern. Klimaschutzgründe tragen beide Lager vor. Deswegen ist es lohnend, diese genauer zu beleuchten und gegeneinander abzuwägen.
Bei der Unterführung (Variante 1) entstehen hohe Emissionen v.a. durch den Bau der Wegeführung aus Beton:
• CO2-Emissionen durch Stahlbetonherstellung von 2043 m3: 694 t CO2, je nach Statik folgt eine deutliche Überschreitung der Menge;
• Durch die Baumaßnahmen kommen Emissionen von ca. 56 t CO2 hinzu (8% von 694 t);
• fehlende CO2-Senken durch die Beseitigung der Alleebäume – die kleineren Bäume nicht mitgerechnet – 10 t CO2 (bei weiteren 100 J. Lebensdauer).
Zusammen ergeben sich mindestens 760 t CO2-Emissionen durch den gesamten Bau (fachliche Grobschätzung).
Mögliche Emissionseinsparungen bei Variante 1: Einsparungen von CO2-Emissionen treten unter der Hypothese auf, dass ausschließlich bedingt durch den Unterführungsbau PKW-Fahrer*innen ihr Auto stehen lassen und mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsstelle fahren, d.h. sie würden bei einer Schrankenlösung weiter mit dem Auto fahren. Eine Schätzung ergibt folgendes: Etwa 211 PKW-Fahrer*Innen (Pendler*innen zum Arbeitsplatz) müssten dauerhaft und regelmäßig vom Auto (fossiler Antrieb) aufs Rad umsteigen, um den CO2-Rucksack zu kompensieren, der durch die Betonbauten entstehen würde (Berechnung durch Autor).
Fazit
Sehr viele Menschen wären nötig, die nur wegen des Baus der Unterführung zugunsten des Fahrrads auf die tägliche Autofahrt verzichten, um den CO2-Ballast auszugleichen. Wahrscheinlich wird’s ganz anders laufen: Bei einer gut ausgebauten Veloroute werden etliche Menschen trotz Nullvariante aufs Rad umsteigen und dabei eine eventuelle kurze Wartezeit an der Schranke akzeptieren. Kaum jemand oder keiner wird nur wegen einer Unterführung das Auto stehen lassen. Unter dem Strich bleibt: Mit einer Unterführung handeln wir uns mit Sicherheit eine riesige CO2-Belastung ein. Die Vermutung der Kompensation durch Umsteiger*innen aufs Rad ist dagegen nichts weiter als eine Hypothese mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit. Damit sprechen die Erfordernisse des Klimaschutzes eindeutig für die Nulllösung. Die Unterführung ist schädlich für den Klimaschutz!
Der Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Bernhard Piest
04.08.2023
Bahnübergang Grünewaldstraße
Newsletter Nr. 2: Radfahrende und Zufußgehende im Blick
Wir brauchen eine Verkehrswende. Sichere und gut ausgebaute Wege, auf denen Radfahrende zügig in die Stadt kommen bzw. ins Umland fahren, sind zukunftweisend. Sie tragen erheblich zu einem guten Stadtklima bei, wenn dadurch erreicht wird, dass mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und das Fahrrad benutzen. Ein Netz aus gut ausgebauten Radwegen ist dafür notwendig. Das große Engagement der Verbände ADFC und VCD hat bewirkt, dass Braunschweig hier endlich auch aktiv wird. Die Radfahrenden im Blick sind die Planungen schon gut vorangekommen und zum Teil realisiert.
Bei der Fokussierung auf Radfahrende sind aber leider schwächere Verkehrsteilnehmer aus dem Blickfeld geraten. Nur so konnte es geschehen, dass eine Veloroute mitten durch ein stark frequentiertes Naherholungsgebiet auf der Grünewaldstraße geplant wird.
Mit dem Prinzenpark, dem Nußberg und der Wabe-/ Mittelriedeaue hat der Braunschweiger Osten ein hervorragendes, stadtnahes Erholungsgebiet. Eine Fahrradschnellstrecke quer durch diesen sensiblen Naturraum verlegen zu wollen, ist nicht nachvollziehbar. Schon jetzt können Radfahrende hier in wunderschöner Landschaft auf gut ausgebauten Wegen, getrennt von Zufußgehenden zügig fahren. Ein Ärgernis ist natürlich der oft und unnötig lange geschlossene Bahnübergang. Aber muss man da gleich eine Schneise aus Beton befürworten? Hat denn niemand der Befürworter kürzere
Schließzeiten durch eine zeitgemäße digitale Steuerung der Schranken im Blick gehabt?
Im Übrigen wird diese Art einer Unterführung nicht einmal für Radfahrende ein Vergnügen sein, denn ein schnelles Fahren birgt auf Grund des nur durch einen weißen Noppenstreifen getrennten Raumes mit zu Fuß Gehenden permanentes Konfliktpotenzial. Verstärkt wird dieses noch durch die Kreuzungen mit dem Ringgleis.
Variante 1, ein 235 m langer Weg mit bis zu 4 m hohen senkrechten Wänden und maximal 2 m Wegbreite für zu Fußgehende, ist nicht nur hässlich und unangenehm, sondern erfordert, dass Kinder an der Hand gehen müssen, Menschen mit einem Rollator oder Kinderwagen nur mühsam aneinander vorbeikönnen. Weiterhin stellt Variante 1 für viele Menschen einen Angstpunkt dar. Die Erfahrung zeigt auch, dass solche Bauwerke sehr schnell als Pissoir benutzt werden und damit die Qualität des Spazier- und Radweges erheblich leidet.
Eine neue Schrankenanlage ist aus meiner Sicht völlig ausreichend, mit oder ohne Optimierung. Der Umweg über die Berliner/ Gliesmaroder Straße ist so kurz, daß er bei längeren Schließzeiten problemlos genutzt werden kann.
Für unser Zusammenleben ist es wichtig, die Gesamtheit der Menschen im Blick zu haben, die sich mit sehr unterschiedlichen Interessen in diesem Naherholungsgebiet in der Natur erholen und bewegen wollen!
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Text dieser Ausgabe: Hanna Märgner-Beu
04.08.2023
Bahnübergang Grünewaldstraße
Newsletter Nr. 1: Unterführung? – eine umstrittene Planung!
Warum dieser Newsletter?
Über den Bahnübergang Grünewaldstraße wird nun schon seit 1 ½ Jahren gestritten.
Viele Menschen in BS haben nach wie vor keine konkreten Vorstellungen von den diskutierten Planungsvarianten. Auch die jeweiligen Auswirkungen auf Umfeld und Natur sind nicht benannt, geschweige denn evaluiert. Hinzu kommen die unsicheren Annahmen über die verkehrliche Entwicklung des Schienenverkehrs im Bereich des Bahnhofs BS-Gliesmarode. Die Vorgaben des Regionalverbandes Großraum Braunschweig (RGB) zu den Taktzeiten im künftigen regionalen Schienenverkehr sind eher Wunschvorstellungen als konkrete Vision. Es macht daher Sinn, sich den bisherigen Planungsprozess nochmals in Erinnerung zu rufen. Dabei wird auch erkennbar, in welch geringem Ausmaß Aspekte wie Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit bisher Eingang in die Planungen gefunden haben.
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Text dieser Ausgabe:Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel
11.06.2023
Variantenuntersuchung für eine veränderte Bahnquerung am
BÜ Grünewaldstr. in BS-Gliesmarode nach Inbetriebnahme des Elektronischen
Stellwerks (ESTW)
Stellungnahme des braunschweiger forums,
Verein zur Förderung bürgernaher Stadtplanung e.V. vom 27.05.2023
0. Vorbemerkungen zum bisherigen Verfahren
Das braunschweiger forum verfolgt die Planungen und Diskussionen um eine veränderte Querung der Bahnanlagen am Bahnübergang (BÜ Grünewaldstr.) seit Januar 2022 in vielfältiger Weise:
- durch die Teilnahme an Bezirksratssitzungen,
- die Durchführung von Ortsterminen,
- eigene Zählungen des Fuß- und Radverkehrs am BÜ sowie
- durch die Moderation von Infoveranstaltungen.
Mit unserer Stellungnahme vom 22. Mai 2022 haben wir uns für eine ergebnisoffene Planung unter Einbeziehung eines optimierten höhengleichen Bahnübergangs (sogen. „Null-Variante“) ausgesprochen. Dazu wurde – gemeinsam mit anderen Initiativen - eine Unterschriftensammlung initiiert und durchgeführt.
Im Nachgang zu einer von ca. 100 Menschen besuchten Info-Veranstaltung am 29.09.2022 wurde ein umfangreicher Fragenkatalog an die Ratspolitiker und die Tiefbauverwaltung der Stadt Braunschweig gesandt mit der Bitte um eine zeitnahe Beantwortung der offenen Fragen. Außer Hinweisen zum Planverfahren erhielten wir darauf bisher leider keine wirklichen Antworten.
1. Städtische Infoveranstaltung vom 15. Mai 2023 in der VW-Halle
Die am 15. Mai durchgeführte Info-Veranstaltung der Stadt BS entsprach erstmals im bisherigen Planungsprozess den Standards für eine rechtzeitige und bürgernahe Information der interessierten Öffentlichkeit (rechtzeitige Einladung, ausführliche Vorstellung der Alternativen durch Fachbüros, Möglichkeit zum Stellen von Verständnisfragen). Dafür sei dem Baudezernat und dem FB 66–Tiefbau und Verkehr gedankt.
Auch die Möglichkeit zur nochmaligen Abgabe einer Stellungnahme entspricht unserem Planungsverständnis und dem Bedürfnis vieler AnwohnerInnen und Betroffener, sich zu den vorgelegten Planvarianten zu äußern.
Bedauerlicherweise liegt zu den aktuellen Planvarianten keine Stellungnahme der DB Netz vor, obwohl diese Vertragspartner der Stadt BS für die besagte Kreuzung ist. Ebenso ist sie für die Entwurfsplanung und das spätere Planfeststellungsverfahren federführend. Durch die Nichtteilnahme der DB Netz an der Infoveranstaltung konnten leider keine Fragen an diese gerichtet werden. Dies muss als ein wesentlicher Mangel der Infoveranstaltung benannt werden.
Gleiches gilt für die Nichtbeantwortung zahlreicher Fragen aus dem Publikum zu den Auswirkungen der Planvarianten auf Natur, Landschaftsbild, Landschaftserleben, Grundwasserhaushalt, Klima und die Gefährdung von Schutzgütern (Stichwort: Schutz der Fledermaus-Population/en am Nussberg). Auch Fragen zum Denkmal- und zum Ensembleschutz blieben offen.
2. Anforderungen an Planung und Bau
Bei der Beurteilung der vorgestellten Planvarianten ist relevant, inwieweit sie den nachfolgend dargelegten Anforderungen entsprechen/genügen:
- Anforderungen aus Sicht der NutzerInnen
(geringe Umwege, barrierefreie und verkehrssichere Gestaltung der Anlage/n, einfache Ver knüpfung mit dem Ringgleisweg, ausreichende soziale Sicherheit, geringe Wartezeiten/Zeitverluste bei der Bahnquerung)
- Anforderungen für die Planung und beim Bau
(Minimierung der Eingriffe in Natur + Boden, einfache Verfügbarkeit der erf. Flächen, möglichst kurzes Plangenehmigungsverfahren, kurze Bauzeit/en, Kostendeckelung für die Ingenieurbauten, ortsnahe Ausgleichsmaßnahmen)
- Anforderungen aus Sicht der DB AG
(Möglichst wartungsarme Verkehrsanlage/n, Ermöglichung eines störungsfreien Bahnbetriebs, sichere Abwicklung auch langer Güterzüge, Einsparung von Personalkosten, Schaffung von Flächenreserven für spätere Ausbauten)
- Fragen aus politischer Sicht
- Wie lange ziehen sich die Planungen letztendlich hin?
- Wieviel Jahre ist die Querung der Bahnanlagen nicht möglich?
- Welche Kosten kommen auf die Stadt Braunschweig zu?
- Wie nachhaltig und akzeptiert ist die favorisierte Lösung?
3. Bewertung der vorgestellten Unter- und Überführungsvarianten
Die erarbeiteten und vorgestellten Planvarianten basieren auf Vorüberlegungen aus einer vom Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) beauftragten Machbarkeitsstudie, die das Büro Emch+Berger bereits im Oktober 2021 vorgelegt hatte. Die Baukostenschätzung für eine Unterführung lag seinerzeit bei 3,0 - 3,3 Mio Euro.
Ein systematisierter Vergleich der Planvarianten durch das o.a. Büro erfolgte bisher nicht. Auch die Bauverwaltung hat sich nach Aussagen von Stadtbaurat Leuer am 15. Mai d.J. noch nicht für eine Vorzugsvariante positioniert. Sie wird dies aber bei der Vorlage für den AMTA und die Bezirksräte in nachvollziehbarer Form tun müssen. Angesichts der Vielzahl zu beachtender Anforderungen und Kriterien bedarf die Meinungsbildung einer ausreichenden Zeit. Wir gehen davon aus, dass es nicht erneut zu „Schnellschüssen“ kommt.
Die vorgestellten Varianten für Überführungen/Brücken (Varianten 3-5) bedürfen aus Sicht des braunschweiger forums keiner weiteren Betrachtung, das sie zu wenig nutzergerecht sind (zu umwegig, sehr lange Rampen), zu stark in die vorhandene Vegetation eingreifen und zu teuer sind (10-18 Mio Euro).
Bei den Unterführungs-Varianten ist die Variante 1 der Variante 2 vorzuziehen, da sie nutzungsfreundlicher erscheint (weniger enge Kurven). Die Eingriffe in die Bodenstruktur, in das Landschaftsbild und die Vegetation werden bei beiden gleich kritisch gesehen. Während der Bauphasen wären für die Anlieger (Bewohner, Kleingärtner) und NutzerInnen zudem starke Beeinträchtigungen durch Lärm und Staub erwartbar.
4. Bewertung der optimierten „Nullvariante“
Die Ausführungen der Gutachter zur Nullvariante zeigen, dass eine optimierte höhengleiche Bahnquerung signaltechnisch machbar wäre. Die errechneten Schrankenschließzeiten von 23-25 Minuten pro Stunde liegen deutlich unter den bisher von DB Netz und RGB kommunizierten Werten von künftig ca.35 Minuten pro Stunde.
Die genannten Werte stellen die Summe der Schrankenschließzeiten dar. Die tatsächlichen Wartezeiten im Einzelfall dürften nur geringfügig über den heutigen Wartezeiten an den Schranken liegen.
Als Vorteile einer höhengleichen Querung sind vor allem zu nennen:
- Einfache Verknüpfung mit dem Ringgleisweg
- Wahrung der denkmalpflegerischen Belange (Ensembleschutz)
- Bewahrung des Landschaftsbildes
- Erhalt der Baumallee in der Grünewaldstr.
- geringe Eingriffe in Natur und Bodenstruktur
- geringe Baukosten (nach Aussage von Stadtbaurat Leuer ca. 1 Mio Euro)
- vermutlich geringere Bauzeit als bei den Unterführungsvarianten
- nur geringe Behinderungen des Zugverkehrs während der Bauphase/n
Bei einer höhengleichen Bahnquerung sind u.E. auch weiterhin keine Unfälle mit querenden Fußgängern und Radfahrenden zu erwarten. Eher könnte eine längere Sperrung des vorhandenen BÜ während der Planungs- und Bauphase/n zum ungesicherten Queren der Gleise „ermuntern“ (zumal die prognostizierten erhöhten Zugfahrten erst ab dem Jahr 2030 zu erwarten sind).
Das braunschweiger forum spricht sich daher für eine optimierte Null-Variante als weiterzuverfolgende Vorzugsvariante aus.
5. Empfehlungen zum weiteren Verfahren
Angeregt wird eine nachvollziehbare Gegenüberstellung der Variante 1 mit der „“Null-Variante“ unter Einbeziehung aller Kriterien und der auch längerfristig anfallenden Unterhaltungs- und Betriebskosten.
Dies ist u.E. nur möglich unter Erstellung einer „Umweltbilanz“ unter Einschaltung eines Fachbüros und unter frühzeitiger Beteiligung des städt. Umweltreferates.
Eine politisch verantwortbare Entscheidung über die Vorzugsvariante kann u.E. erst nach Vorlage der „Umweltbilanz“ erfolgen, also nicht vor Jahresende 2023.
Die Stadt Braunschweig und die DB Netz als Kreuzungsbeteiligte stehen u.E. in der Pflicht, in der Entscheidungsvorlage für die Ratsgremien auch den erforderlichen Planungsablauf (sowohl bei Weiterverfolgung einer Unterführungslösung als auch der Nullvariante) genauer darzulegen.
gez. Ayat Tarik, Hajo Seevers, Jürgen Tuschen, Hans-W. Fechtel, 27.05.2023
Die Stellungnahme ist auch als Download verfügbar.
01.06.2023
Spaziergänge zu aktuellen Themen des Wallrings
Führungen begannen Ende Mai
Das braunschweiger forum und das „Netzwerk Gemeinsam Wohnen BS“ laden zu einer neuen Reihe mit Führungen über die BSer Wallanlagen ein. Bei den ca. zweistündigen Spaziergängen geht es nicht nur um die Entstehungsgeschichte der Wallanlagen, sondern auch um aktuelle Fragen der dortigen Stadtentwicklung und Stadtgestaltung. Die Führungen finden jeweils einmal monatlich freitags um 16 Uhr statt.
An der ersten Führung am 26. Mai rund um den Gaußberg nahmen ca. 50 Interessierte teil. Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel erläuterte dabei die wechselvolle Geschichte des Areals. Auch auf den ehem. geplanten „Gaußberg-Durchbruch“ und die am Gaußberg vormals wohnenden BSer Persönlichkeiten wurde eingegangen.
Weitere Zu-Fuß-Führungen erfolgen über das Holwedequartier (30. Juni), den Löwenwall nebst Windmühlenberg (28. Juli) sowie über den Bruchtorwall und Kalenwall (25. August).
Die Teilnahme an den Führungen ist kostenfrei (Spenden erbeten). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein Flyer mit näheren Infos zu den Führungen ist u.a. bei der Tourist-Info erhältlich und kann hier heruntergeladen werden.
15.04.2023
Podiumsdiskussion zum Bahnübergang Grünewaldstraße
Am kommenden Mittwoch, den 19. April veranstaltet das braunschweiger forum in Kooperation mit der BIBS und dem BUND um 19.30 Uhr eine weitere Podiumsdiskussion zum Thema: Bahnübergang Grünewaldstraße. Ganz oben auf der Agenda steht unser Anliegen, die Verkehrswende voranzubringen und den Fußgänger:innen wie den Fahrradfahrer:innen Raum für ihre Sicht auf eine optimale Querung der Bahnlinie an der Grünewaldstraße auszuloten. Dabei wird auch ein Anliegen sein, die Natur soweit wie möglich zu schonen.
29.03.2023
Rundbrief für das Jahr 2023 erschienen
Der Rundbrief berichtet über die Aktivitäten des Vereins braunschweiger forum e.V. und steht auch als zur Download Verfügung.
21.03.2023
Gedenken an die Deportation Braunschweiger Sinti
Auch nach 80 Jahren ist die Erinnerung nicht verblasst - heftiger, denn je, bahnt diese sich ihren Weg aus dem schwarzen Loch des Vergessenwollens an die Oberfläche des Bewusstseins und lässt die Überlebenden niemals mehr los. Damals waren sie noch Kinder und mussten hilflos miterleben, wie man sie, ihre Nachbarn, Freunde und Verwandte bei Nacht und Nebel in den grauen Morgenstunden aus dem Schlaf gerissen und bei gleißendem Scheinwerferlicht wie Vieh zuerst auf die Ladefläche eines LKWSs und später dann in Güterwaggons aus ihrer Heimatstadt Braunschweig in Richtung Auschwitz deportierte.
Foto: Die Brüder Diesenberg überlebten das KZ
Mit einer melancholischen Jazzinterpretation des Chansons Autumn Leaves eröffnete das Kussi Weiss Trio die Gedenkfeier am 3. März anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation Braunschweiger Sinti nach Auschwitz. Da heißt es in einer Textzeile des Gedichts, auf die das Musikstück basiert: "das Leben trennt diejenigen, die einander lieben, langsam, ohne Lärm zu machen". [mehr]
17.03.2023
Stellungnahme zu den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie für den Neubau
der Städtischen Musikschule und der Planung eines Konzerthauses
sowie der Bedarfs- und Potenzialanalyse für ein Konzerthaus mit 1.000
Sitzplätzen
vom Braunschweiger Forum, Hajo Seevers (1. stellv. Vorsitzender)
Das Braunschweiger Forum begrüßt die Idee einer Musikschule und der damit einhergehenden Zusammenlegung der bisherigen drei Standorte. Auch eine mögliche Innenstadtlage wäre für die Belebung der Innenstadt sicher förderlich. Der Bau einer Musikschule wird schon sehr lange diskutiert und deshalb freut es uns, dass dies nun ein wenig Form annimmt.
Kritisch zu betrachten ist hingegen die Idee der Verknüpfung der Musikschule mit einem Konzerthaus. Noch kritischer zu betrachten sind die möglichen Standorte, bzw. die präferierte Version im Bereich Viewegsgarten.
Die ausführliche Stellungnahme, in der die wichtigen Punkte Bedarf, Standort, Finanzierung diskutiert und alternative Lösungsvorschläge vorgebracht werden, können Sie hier herunterladen.
26.02.2023
Gedenkfeier zum 80. Jahrestag Deportation der braunschweiger Sinti in das
Todeslager Auschwitz
Niedersächsischer Verband Deutscher Sinti & braunschweiger forum laden ein:
am 3. März 2023 17.00 Uhr
im Rathaus der Stadt Braunschweig.
22.02.2023
Frühlingsempfang des braunschweiger forums
Wir treffen uns am Sonntag, 5. März, 11 - 13 Uhr, im Quartier: PLUS, Lingusterweg 22, in der Siedlung Am Schwarzen Berg.
Vielleicht überrascht ihr uns mit einer kleinen Leckerei, einem Salat oder einem selbstgebackenem Brot. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm!
Freut euch auf die Gruppe: Velophon
Es grüßen euch Ayat, Hajo, Jürgen, Doris, Heidi, Hans + Arndt