- Straßenbahn in BS
AG Bus & Bahn - Straßenbahn in Braunschweig
Gute Gründe für den Ausbau der Straßenbahn
Das braunschweiger forum setzt sich insbesonders für den strategischen Ausbau der Straßenbahn in Braunschweig ein. Die Straßenbahn bietet viele Vorteile gegenüber dem Busverkehr. Dies sind die zehn wichtigsten:
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Niederflurstraßenbahn auf der Siegfriedstraße (Foto: Archiv BS-Forum). |
Im Braunschweiger Netz lassen sich viele gute Beispiele für die erfolgreiche Integration der Straßenbahn im Stadtbild finden. Wir zeigen gute Beispiele für Braunschweig in unserem Flyer: Flyer Straßenbahn für Braunschweig (420 KB)
Anregungen zum Stadtbahnausbaukonzept 2014
Das braunschweiger forum hat zusammen mit Vertretern von BUND, VCD und Umweltzentrum eine umfangreiche Sammlung mit fundierten Anregungen zum Ausbau der Braunschweiger Straßenbahnstrecken erstellt. Diese wurden Ende August 2013 an die Verwaltung der Stadt Braunschweig übergeben. An dieser Stelle werden die wichtigsten Strecken vorgestellt; die vollständige Ausarbeitung kann hier heruntergeladen werden:
Anregungen zum Stadtbahnausbaukonzept 2014 (860 KB)
Tolle Neuigkeiten vom Land Niedersachsen: Straßenbahn wird stärker gefördert (Braunschweiger Zeitung, 24.10.2013)
Westliche Innenstadtstrecke
Das Braunschweiger Straßenbahnnetz ist auf den Bohlweg ausgerichtet: Alle Linien verlaufen über die Haltestellen Schloss und/oder Rathaus. Hierdurch entsteht ein bedeutendes Nadelöhr: Bei Großveranstaltungen wie dem jährlichen Karnevalsumzug oder Fußballfesten wird die Strecke gesperrt, sodass ein umständlicher und wirtschaftlich aufwendiger Ersatzverkehr nötig wird.
Die westliche Innenstadt und der Altstadtmarkt sind nicht mit der Straßenbahn direkt zu erreichen. Fahrgäste müssen in einen Bus umzusteigen oder einen längeren Fußweg in Kauf zu nehmen. Eine direkte Fahrverbindung vom Friedrich-Wilhelm-Platz zum Altstadtmarkt und zur Langen Straße besteht derzeit nicht.
Eine westliche Innenstadtstrecke wandelt das Braunschweiger Straßenbahnnetz erst in ein eigentliches Netz. Dieses Netz ermöglicht es, dass alternierend Fahrten über Rathaus oder Altstadtmarkt angeboten werden können. Dabei kann gleichzeitig der stark belastete Abschnitt über den Bohlweg erheblich entlastet und so die Pünktlichkeit der Bahnen gesteigert werden.
Die Strecke soll vom Friedrich-Wilhelm-Platz über den Bankplatz zum Altstadtmarkt verlaufen. Dort bietet es sich an, kombinierte Straßenbahn- und Bushaltestellen zu errichten, um so schnelle Umstiegsmöglichkeiten zu schaffen. Die Strecke verläuft dann weiter über die Gördeliner Straße zur Langen Straße. Zwischen Petrikirche und neuem Pressehaus ermöglicht ein Abzweig Fahrten in Richtung Alte Waage - Hagenmarkt und zum Radeklint. Zukünftig kann der Altstadtmarkt auch vom Norden und Osten der Stadt direkt angefahren werden.
Lehndorf – Kanzlerfeld/Lamme
Eine Strecke vom Radeklint über Lehndorf nach Kanzlerfeld und Lamme schließt ca. 29.100 Einwohner an das Braunschweiger Straßenbahnnetz an.
Die Herausforderung hierbei ist, die Trassen so zu wählen, dass möglichst viele Einwohner/innen von ihr profitieren. Entsprechen wichtig ist die Anbindung von Petritor Ost, das Umfeld der Haltestelle Petristraße sowie der Rudolfplatz. Auch das Eichtal und das Klinikum Celler Straße sind Ziel vieler Fahrgäste.
Daher schlagen wir vom Radeklint kommend zwei sich ergänzende Streckenführungen in Richtung Lehndorf vor:
Die erste Strecke veräuft über die Petristraße (in Gegenrichtung Goslarsche Straße) zum Rudolfplatz, dann weiter über die Hildesheimer Straße. Am Rudolfplatz bietet sich die Einrichtung einer Wendemöglichkeit (durch Umfahrung des Häuserblocks) beispielsweise für Verstärkerfahrten an.
Die zweite Strecke verläuft vom Radeklint über die Celler Straße bis zum Klinikum Celler Straße. Dann folgt die Strecke der ehemaligen Ringbahntrasse und mündet an der ehemaligen Roggenmühle in die Hildesheimer Straße.
Von hier verläuft wieder eine gemeinsame Strecke über die Saarstraße weiter nach Lehndorf. Die Allee an der Saarstraße bleibt erhalten; das braunschweiger forum setzt sich für eine Führung der Straßenbahn in der bestehenden Straße ein!
Am Saarplatz teilt sich die Strecke in die Äste nach Kanzlerfeld und Lamme. Als Streckenführung für den Lammer Ast haben wir die Neunkirchener Straße gewählt, da hier der geringste Anteil unbebautes Gebiet gequert wird und daher die meisten Menschen an die Bahn angeschlossen werden. In Richtung Kanzlerfeld verläuft die Bahn ab Höhe Saarbrückener Straße auf der Nordseite der Bundesallee und endet am Johann-Heinrich von Thünen Institut.
Salzdahlumer Str. – Klinikum Salzdahlumer Str. – Südstadt – Rautheim
Entlang der Salzdahlumer Straße wird der Busverkehr stark nachgefragt. Es wohnen ca. 5000 Einwohnern im Gebiet Bebelhof und Zuckerberg. Zusäzlich wohnen ca. 6100 Menschen in den Stadtteilen Südstadt und Rautheim. Dieses dicht besiedelte Gebiet sollte von einer Straßenbahn bedient werden, die folgende Strecke bedient:
Vom Hauptbahnhof kommend werden die Bahnbrücken der Salzdahlumer Straße unterquert. Zwei der Brücken (bzw. Tunnel) sind in zwei Röhren unterteilt. Dies erfordert eine Neusortierung der Fahrspuren. Wir schlagen vor, eine Röhre für die Straßenbahn, einen breiten, beidseitig befahrbaren Fahrradweg und den Fußverkehr zu verwenden. In der anderen Röhre könnten dann drei Straßenspuren untergebracht werden. In die stärker nachgefragte Richtung werden zwei Fahrspuren per Lichtsignale freigegeben.
Nach Verlassen der Brücken sollte die Straßenbahnstrecke auf der östlichen Straßenseite verlaufen, da hier erheblich mehr Menschen wohnen. Dem Straßenverlauf wird dann bis zum Klinikum Salzdahlumer Straße gefolgt. Am Klinikum hält die Bahn unmittelbar vor dem neuen Haupteingang. Hier sollte zudem eine Wendeschleife für Verstärkerfahrten entstehen.
Vom Klinikum verläuft die Strecke weiter Richtung Südstadt und über das Feld entlang der bereits baulich eingeplanten Trassenführung nach Rautheim.
Zusätzlich ist der Lückschluss zwischen Heidberg und Salzdahlumer Straße entlang des Sachsendamms zu realisieren. Dieser ermöglicht eine alternative Führung der M1 über den Heidberg (ohne erhebliche Fahrzeitverlängerung) und kann die bestehende Verbindung auf der Wolfenbüttler Straße z.B. bei Bauarbeiten entlasten.
Volkmarode Nord und Gleisschleife Gliesmarode
Auslöser der Diskussion für das Straßenbahnausbaukonzept der Stadt Braunschweig war die diskutierte Streckenverlängerung durch Volkmarode. Wir sehen sie nachwievor als strategische Systemerweiterung an. Die ca. 3900 in Volkmarode lebenen Einwohner/innen erhalten somit eine umsteigefreie Anbindung und müssen nicht mehr bis zur Straßenbahn mit dem Bus vorfahren.
Um sicherzustellen, dass keine Flächen entlang der Berliner Heerstraße von den Anwohner gekauft werden müssen, kann die Bahn stadtauswärts größtenteils auf der herkömmlichen Fahrspur der Straße und stadteinwärts auf der teilweise bereits jetzt schon vorhandenen ÖPNV-Mittelspur geführt werden. Dadurch wird der gegebene Platz genutzt, und gleichzeitig vermieden, dass eine stadteinwärts fahende Bahn bereits in Volkmaride aufgrund von dichtem Verkehr (zur Berufsverkehrszeit) Verspätung bekommt.
Im Bereich des Neubaugebietes favorisieren wir die bestehenden Planungen der Stadt Brauschweig. Ein Park-and-Ride Parkplatz auf Höhe des heutigen Verkehrsübungsplatzes ermöglicht Pendlern einen einfachen Umstieg auf die Bahn am Stadtrand.
Zusätzlich schlagen wir eine weitere Wendeschleife in Gliesmarode vor. Hintergrund: Der Bahnhof Gliesmarode soll im Zuge des Regionalbahnkonzepts 2014+ erheblich stärker genutzt werden. Die zusätzliche Wendeschleife ermöglicht einen dichteren Takt zwischen Gliesmarode und der Innenstadt, sodass der Straßenbahnverkehr deutlich besser der Nachfrage gemäß angepasst werden kann.
Stadtbahn Braunschweig - Wendeburg - Harvesse
Bereits während der Planungen der dann nicht mehr realisierten RegioStadtBahn (RSB) wurde die Bahnstrecke Braunschweig - Wendeburg in das Gesamtnetz mit einbezogen. Obwohl das Gesamtsystem RSB nun nicht mehr realisiert wurde, sehen wir ein erhebliches Potential in dieser Strecke, sodass ein Betrieb sinnvoll ist. Zudem plant die Volkswagen AG in Harvesse ein Logistikzentrum aufzubauen, welches die Bahnstrecke mitnutzten wird. Dies bedeutet, dass ohnehin in naher Zukunft Investitionen in die Strecke erfolgen werden. Ein zusätzlicher Nutzen durch den Personenverkehr bietet sich dann umso mehr an.
Da die Hauptverkehrsströme von Wendeburg über Watenbüttel in die Braunschweiger Innenstadt führen, ist es naheliegend, die Bahn ab dem VW-Werk Hamburger Straße auf der Strecke der heutigen M1 in die Innenstadt und weiter bis zum Hauptbahnhof zu führen. Hierzu ist der Einbau einer dritten Schiene auf dieser Strecke nötig, sodass die Normalspurfahrzeuge im Stadtgebiet fahren können. Diese wurde bereits an einigen Stellen für die RSB eingebaut und muss somit nicht vollständig nachgerüstet werden.
Das Projekt wird ausführlich in einem eigenen Exposé beschrieben: Anregungen zur Planung einer Stadtbahnstrecke zwischen Wendeburg und der Braunschweiger Innenstadt (1 MB)
Neben dem braunschweiger forum setzt sich insbesondere auch die Bürgerinitiative "Pro Zug-kunft" für diese Strecke ein.