Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr (hundert) wünschen wir allen Mitgliedern und Freunden des braunschweiger forums! Der Vorstand 20 Jahre bs - forum Große Ereignisse werfen - neben der Expo - ihre
Schatten voraus: am 10. November 2000 wird das bs-forum 20 Jahre alt! Wer hätte das im Herbst 1980 gedacht, als sich in einem Hinterzimmer des "Hühnerhofes" am Wendenring ca. 20 von der Braunschweiger
Stadtplanung frustrierte Bürgerinnen und Bürger "verschworen" und vereinsmäßig organisierten. Schnell wuchs das forum auf 80 Mitglieder und machte durch Aktionen, kritische Stellungnahmen und Ausstellungen
von sich reden. Zum 5. Geburtstag war sogar das N3-Fernsehen dabei. Und wer erinnert sich nicht gern die große Ausstellungs - Retrospektive und das rauschende Fest im Herbst 1990 bei "Paolo" oder den
Festball zum 15-jährigen in der AWO? Auch zum 20. Geburtstag wollen wir wieder etwas Besonderes gestalten und veranstalten. Angedacht ist eine neue Ausstellung zum Thema "Autofrei - ich bin dabei!" in
Zusammenarbeit mit anderen BS-Umweltgruppen. Und auch eine große Party soll nicht fehlen. Im nächsten Rundbrief dazu mehr. Hans-W. Fechtel
Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim bs - forum Hallo Leute! Ich wollte mich endlich einmal vorstellen, wo ich ja jetzt seit dem 1. September hier im forum mein ökologisches Jahr mache. Es ist sicher für Euch ganz interessant, wie ich auf das
ökologische Jahr gekommen bin, und deshalb versuche ich das einmal zu klären! Vor zwei Jahren habe ich mit dem Realschulabschluß die IGS Franzsches Feld verlassen, und dann, da ich gerne
Comics zeichne und Gestaltung an für sich mir viel Spaß macht, habe ich zwei Jahre die Fachoberschule Gestaltung besucht. Eigentlich hatte ich vor den Wehrdienst zu verweigern und 1 Jahr Zivildienst zu machen.
Da ich aber zum Glück ausgemustert wurde konnte ich mich für ein Öki-Jahr bewerben. Nachdem ich zunächst auf Juist und beim BUND BS abgelehnt wurde, habe ich die Forumsstelle bekommen. Die Arbeit mit Heidi, Michael (dem 2. Öki)
und co gefällt mir total gut. Es macht mir als Radfahrer viel Spaß mitzuhelfen unsere Stadt Fußgänger- und Fahrradfreundlicher zu gestalten!
Auf jeden Fall bin ich froh die Öki-Stelle beim forum zu haben. Ich mache jetzt mal Schluß, da ich den einen oder anderen von Euch ja bestimmt noch mal kennenlernen werde. Florian Dürrkopf Hallo,
ich bin Michael, einer der beiden neuen Ökis. ich möchte mich kurz vorstellen, damit Ihr so ungefähr wißt, wer da so in Eurem Büro sitzt
Ich habe ganz normal meine Schulkarriere absolviert (Realschule, HöHa), dann eine Bankausbildung angefangen und zum Schluß noch ein halbes Jahr dort gearbeitet. Na ja, für mich stand schon länger fest, das
der Job bei der Bank nicht mein Wunschtraum ist, doch war ich recht unschlüssig was dann kommen sollte. Da schien mir das FÖJ eine gute Möglichkeit, speziell
hier beim forum. Mein Schwerpunkt liegt beim Fahrrad (mein Projekt soll die Initiierung eines Radwegs werden), und ums Fahrrad, egal in welcher Form, dreht
sich hier ja vieles. Manchen von Euch werde ich mit Sicherheit in den nächsten Wochen/Monaten treffen. Und alle anderen wissen ja, wo sie uns finden können. Also bis bald! Michael Schneider
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Radverkehrskonzept BS - nur immer langsam voran ! Am 10. Mai 1994 beschloss der Rat der Stadt Braunschweig das Radverkehrkonzept. Vorausgegangen war eine mehrmonatige Abstimmung in allen 21 Stadtbezirksräten Jetzt legte
das Stadtplanungsamt einen Sachstandsbericht zur Umsetzung des Konzepts vor. Wie in Anbetracht der langen Planungsvorläufe und der geringen Haushaltsmittel zu erwarten, hat sich bei der Schließung von Radweglücken
in den letzten 5 Jahren nicht sonderlich viel getan. Lediglich in Zusammenhang mit dem Ausbau der Autobahn A2 und dem Neubau der A39 sind neue Radwegeverbindungen entstanden., fertiggestellt wurden ferner eine Handvoll Radwege in
den Außenbezirken der Stadt. Zuvor sind eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen komkreter ausgeplant worden. Die Umsetzung läßt aber wegen der Kopplung an den Stadtbahnausbau (z.B. Gliesmaroder Str./Fallersleber Str.)
oder wegen der Zuständigkeit des Straßenbauamtes Wolfenbüttel (Kreisstraßen) noch einige Jahre auf sich warten. Positiv dagegen die Bilanz bei den Fahrradabstellanlagen. Ca. 1.200 Fahrradbügel sind zwischenzeitlich
ergänzt oder gegen neuere Modelle ausgetauscht worden. Hier hat die Stadtverwaltung den Standard tatsächlich verbessern können. Ansonsten aber waren auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt wie bisher nur
kleine und kleinste Schritte angesagt.. Das wird sich wohl auch im Jahr 2000 nicht ändern. So stehen für die Deckensanierung von Radwegen lediglich 250.000 DM für den Neu- und Ausbau von straßenbegleitenden Radwegen gar nur 150.000
DM im Haushalt 2000 zur Verfügung. Dabei hatte das forum bereits Ende der 80er Jahre für beide Haushaltsansätze jeweils 500.000 DM gefordert. Fassen wir uns also in Geduld und hoffen auf eine schnelle(re) Umsetzung
desStadtbahnausbaus, damit sich im Bereich Mühlenpfordtstr. / Rebenring die Dinge auch für die Radfahrer zum Besseren wenden. Hans-W. Fechtel
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VEP-Ergebnisse vorgestellt Am 4. November wurden
in einer öffentlichen Bürgerinformation die Ergebnisse und das Handlungkonzept des Verkehrsentwicklungplans (VEP) vorgestellt. An den Beratungen über den neuen VEP, der den - unvollendeten- "Gesamtverkehrsplan" aus den
80er Jahren ablöst, war auch das forum als Mitglied es projektbegleitenden Beirats beteiligt (Danke Kirsten und Ina!). Wenn auch nicht alle Wünsche der Umweltverbände Eingang in das Planwerk fanden, schafft der VEP
insgesamt doch eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung der Braunschweiger Verkehrsinfrastruktur. Uneingeschränkt positiv: die ausführliche Bestandsaufnahme und Verkehrsanalyse, bei der erstmals auch Daten zum Rad- und Fußverkehrsaufkommen in BS ermittelt wurden. Im Rahmen von Haushalts- und Betriebsbefragungen haben die Gutachter von WVI (Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH) ferner Meinungen zur Umweltqualität und Urteile über das ÖPNV-Angebot eingeholt. Bei den Prognoseberechnungen
hätte es durchaus noch ein Planfall mehr sein können, da die den Szenarien zugrunde liegenden Maßnahmen sehr umfangreich und komplex sind. In Anbetracht der langen Beratungszeit des VEP (die Auftragserteilung erfolgte bereits im
September 1993) war aber wohl nicht mehr drin. Inwieweit der VEP Realität werden kann, hängt ganz entscheidend von dem Tempo der Pülanverfahren / Entwurfsplanungen und - nicht zuletzt - von den bereitgestellten
finanziellen Mitteln ab. Wenn - wie bisher - die Mittel einseitig in den Straßenbau und den Stadtbahnausbau fließen, werden die anvisierten Maßnahmen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs wohl noch lange auf sich warten löassen.
Hier ist jetzt die Politik gefordert, entsprechende VEP-konforme Prioritäten zu setzen. Wer Näheres zu den Ergebnissen und Maßnahmen des VEP wissen möchte wende sich an das forums-Büro (Tel. 895030). Dort sind die
dem Beirat zur Verfügung gestellten Unterlagen während der Bürozeiten einsehbar. Hans-W. Fechtel
Agenda 21 - Von den Schwierigkeiten im Umgang mit einem Schlagwort oder
was bedeutet diese Initiative von oben für die Basisarbeit des "Agenda 21 " - das ist ein schillernder, vielschichtiger Begriff, der seit seinem Auftauchen vor einigen Jahren in meinem Kopf herumspukt und dort Verwirrung stiftet.
Verständnisschwierigkeiten bereiten mir dabei weniger die historischen Eckdaten und die großen thematischen Konturen des Programms die Aufforderung der UN-Umweltkonferenz in Rio
1992 und daran anschließend des Umweltbundesamtes an die Kommunen, im Dialog zwischen Bürger und Verwaltung als Träger einer nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrtausend zu fungieren ("Global denken, lokal handeln"),
als vielmehr der gedankliche Schritt von der weltumspannenden Initiative zu den "kleinen Dingen", die mich in meinem alltäglichen Lebensraum beschäftigen. Dann drängen sich mir einige Fragen auf: Was
kann ich von diesem öko-sozialen Cocktail aus vielen alten Schläuchen heute und hier für die bürgernahe Stadt- und Stadtteilarbeit, wie sie das forums seit fast 20 Jahren verfolgt, erwarten ?
Ich denke, daß sich in meinen Schwierigkeiten etwas von den Gründen widerspiegelt, die für das nur langsame Vorankommen des Agenda-Prozesses in Braunschweig maßgeblich sind. 1/2 Jahre, nachdem sich eine
"Arbeitsgemeinschaft Agenda 21 für Braunschweig" konstituiert hat, nach vielen Sitzungen in Arbeitsgruppen, sogenannten Themenforen über Energie und Klima, Landwirtschaft, Verkehr und Umwelt
(Umgestaltung von Plätzen zu Kommunikationszentren) und Bildung,
ist die Rede davon, daß Braunschweig "wieder einmal eine Entwicklung verschläft". Doch von welchem Standpunkt aus wird hier argumentiert ? Gibt es hier einen festumrissenen Königsweg in die Zukunft und dort eine
Stadt, die sich sperrt ? Wer verpennt hier welchen Zug ? Das braunschweiger forum kann damit nicht gemeint sein. Mit Mohamed haben wir jemand, der als Beitrag zur lokalen Agenda 21 seit längerem dabei ist, die Umweltarbeit im
Westlichen Ringgebiet zu unterstützen und zu koordinieren. Unsere laufenden Projekte (Bürgerbaustelle Westliches Ringgebiet, Verbesserung des Angebots an Spielflächen / Freizeiträumen, Okerwanderweg) lassen sich ebenso in den
Rahmen der Agenda einfügen wie andere soziale Aktivitäten, z.B. die Organisation von Veranstaltungen (Stadtteilfest) und die Vernetzung mit anderen Stadtteilbewegten. Der angesprochene Vorwurf richtet sich an die
Adresse der Kommunalpolitiker, die das Konzept der Lokalen Agenda 21 derart entschärft hätten, daß es nunmehr als Auftrag zur Erstellung eines Strukturkonzepts "Agenda 21 " in den Gängen der Verwaltung versickern würde. Vorhaltungen dieser Art greifen meines Erachtens zu kurz, denn sie blenden aus, daß meist ein proportionales Verhältnis zwischen dem Engagement der Politiker und dem der Bürger besteht. Wo sich die Bürgerbeteiligung
in Grenzen hält, weil der Funke der Agenda bislang nur punktuell übergesprungen ist, kann man schwerlich erwarten, das Richtlinien kommunaler Politik umgekrempelt werden. Erst wenn der Begriff Agenda-21 von einer breiteren
Öffentlichkeit aufgegriffen wird, ist davon auszugehen, daß auch die Politik stärker "anspringt". Bis dahin ist noch ein weiter Weg, der viel Geduld und Überzeugungsarbeit an der Basis erfordert. Damit
komme ich auf die Frage zurück, was ich von dem Konzept "Lokale Agenda 21" erwarten kann. Angesichts der Vielzahl von Facetten, in die sich dieser Oberbegriff zerlegen läßt, habe ich mich für eine pragmatische Sicht
entschieden. So erscheint das Konzept zwar komplex und schwer greifbar, doch liegt gerade darin ein Vorteil, wenn es darum geht, Stadtteilprojekte wie das Ringgleis in einen weiteren Zusammenhang zu stellen. Ferner ist es denkbar,
daß sich durch das Programm neue Interessenkonstellationen ergeben, die die eigenen Vorhaben befördern. Frank Ruhnau
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