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Aktuelles


10.08.2024

Aufruf zur Unterstützung des Bürgerbegehrens für den Erhalt des Bahnübergangs Grünewaldstraße

An alle Braunschweiger Bürger*innen:
 
Sind Sie, seid ihr mindestens 16 Jahre alt, habt euren 1. Wohnsitz mehr als drei Monate in Braunschweig und besitzt die deutsche Staatangehörigkeit oder kommt aus einem EU-Land, dann bitten wir Sie / euch:
Gebt uns eure Stimme, damit wir die Entscheidung für den Erhalt des Bahnüberganges Grünewaldstraße und die damit einhergehende Rettung der 34 Silberlinden einfordern können.
Wir, drei Lehrer im Ruhestand, Heiderose Wanzelius (Gymnasium Ricarda-Huch-Schule), Fredegar Henze (IGS Franzsches Feld) und Michael Daecke ( Waldorfschule) haben im Oktober 2023 ein Bürgerbegehren eingeleitet, damit die Entscheidung auf eine breitere demokratische Basis gestellt wird.


 Foto: Jürgen Schrader

Worum geht es?

Am 28. September 2023 hat die Stadt Braunschweig im AMTA (Ausschuss für Mobilität, Tiefbau + Auftragsvergabe) einen politischen Beschluss gefasst, den beschrankten ebenerdigen Bahnübergang Grünewaldstraße im Bereich der Kleingartenanlagen Soolanger, Nussberg und der Gartenkolonie Gliesmarode aufzuheben und in den kommenden Jahren durch eine 235 m lange und bis zu 5,75 m hohe Betonkonstruktion (Tunnel) zu ersetzen. (Variante 1).
Wir favorisieren die „Variante 0+“, Beibehaltung der Schrankenanlage bei Optimierung der Signaltechnik und Verkürzung der Schließzeiten. Diese Maßnahme würde die Baumallee Grünewaldstraße retten, die im Falle des jetzigen politischen Beschlusses abgeholzt würde.

Welche direkten Auswirkungen sind zu erwarten?

  • Nach Auskunft der Deutschen Bahn AG wird der Bahnübergang im Zuge der Baumaßnahmen bereits Ende 2024 geschlossen. Die Bürger unserer Stadt verlieren nach Aussagen der Gutachter während der Bauphase über viele Jahre (6-10) einen sicheren Weg zur Schule, zur KiTa, zum Kleingarten, zu Freizeiteinrichtungen und zur Arbeit. Stattdessen müssen sie auf den öffentlichen Verkehrsraum ausweichen, der im Bereich der Berliner Straße und der Ebertallee aufgrund der hohen Verkehrsdichte besondere Gefahren birgt.

Welche Auswirkungen hat dies für die Umwelt?

  • Durch den Bau einer Unterführung (Tunnel) müssen 34 große Silberlinden gefällt werden, die jetzt einen erheblichen Beitrag zur Reinigung der Luft, zum Filtern des Wassers, als Lebensraum für Tiere (Vögel, Fledermäuse, Eichhörnchen, Insekten etc.) bieten und durch ihre Kronen die Umgebung beschatten und das Mikroklima positiv beeinflussen;
  • das Einbringen des Betons erhöht die CO² Bilanz erheblich und verdichtet zudem den Boden, so dass der Lebensraum für Tiere + Pflanzen unwiderbringlich vernichtet wird;
  • damit verbunden kommt es zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels, der weitere Auswirkungen auf die verbleibenden Baumbestände im Umfeld hat. Hierzu gehören auch Klein- und Privatgärten;

Was ist bei Starkregenereignissen zu erwarten?

  • Bei Starkregen besteht die Gefahr einer Überflutung, die nach Aussage des zuständigen Dezernenten durch ein Pumpwerk geregelt werden soll, was jedoch bei bereits realisierten Maßnahmen an anderen Bahnunterführungen, wie z.B. am Brodweg, nicht funktioniert hat;
  • bei dem angrenzenden Areal in Höhe der Kleingartenanlagen handelt es sich zudem jetzt schon um ein Überschwemmungsgebiet der Mittelriede und Wabe.

Welche sozialen Auswirkungen sind durch den Bau eines Tunnel zu erwarten?

  • Ein historisch über 100 Jahre gewachsenes, reizvolles Ensemble von Bahnanlage, Park, Allee, Kleingärten und weiteren Naturräumen wird unweigerlich zerstört und durch eine eintönig wahrgenommene Betonkonstruktion ersetzt;
  • Fußgänger*innen müssen zu ihren Kleingärten aufgrund des Tunnels längere Strecken in Kauf nehmen und sind allgemein während der Bauphase durch erhebliche Umwege gegenüber den Radfahrer*innen benachteiligt;
  • zudem wird eine Unterführung von vielen Bürger*innen (insbesondere Kindern, Frauen und Senior*innen) als Angstraum wahrgenommen und führt während der Dunkelheit zu einem Verlmeidungsverhalten;
  • aufgrund einer fehlenden sozialen Kontrolle kommt es in den Tunneln häufig zu Vandalismus und Abwicklung von nicht regelkonformen Geschäften (Treffpunkt suchtgefährdeter Personen etc.);
  • es gibt bis heute kein stimmiges Konzept, wie die Nutzer*innen des 20 km langen gesicherten Fuß- und Radweg des Ringgleises in Höhe der Grünewaldstraße in die Unterführung eingefädelt werden können, zumal der längeren Strecke gegenüber der kürzeren Vorrang gewährt werden müsste.

Was können wir nun tun?

Bitte schenken Sie uns ihr Vertrauen und geben Sie uns ihre Zustimmung! Denn um das Projekt der Unterführung doch noch zu verhindern, benötigen wir bis zum 29.Dezember dieses Jahres 10.000 Unterschriften von wahlberechtigten Braunschweiger Bürger*innen. Dann muss der Rat der Stadt noch einmal neu entscheiden, kann die Variante 1 stoppen und sich unserem Bürgerbegehren anschließen oder muss einen Bürgerentscheid einleiten.
Die erhobenen Daten werden ausschließlich für das Bürgerbegehren "Für den Erhalt des Bahnübergangs Grünewaldstraße" verwendet. Gedruckte Unterschriftenlisten, Plakate und weitere Informationen können Sie, könnt ihr in der Geschäftsstelle des BUND, Schunterstraße 17, in 38106 BS zu den Öffnungszeiten erhalten. Sendet die ausgefüllten Listen bitte anschließend im Original wieder an unsere Hauptzentrale zurück oder bringt sie dort vorbei.

WICHTIG: Die Liste darf nicht elektronisch per Datei übermittelt werden!

Über Eure Mithilfe, das Projekt zu stoppen und damit den erheblichen, kostenintensiven und unnötigen Eingriff in die Natur zu verhindern, bedanken wir uns sehr herzlich.

Weitere Informationen und Unterschriftenlisten finden Sie / findet ihr unter: www.bs-forum.de/gruenewaldstrasse
 


17.07.2024

101. Geburtstag des Bahnüberganges Grünewaldstraße und des Stellwerks Gliesmarode

Liebe Alle,
 
gemeinsam erlebten wir am Sonntag, den 14. Juli den zauberhaften 101. Geburtstag des Bahnübergangs Grünewaldstraße.


 
Bei strahlendem Sonnenschein und den Klängen von Velophon mit Jochen an der Gitarre und dem Gesang von Erfi, die hin und wieder vom Bimmeln der Schranke begleitet worden sind, fiel es uns leicht,  den Alltagsstress abzuschütteln und ganz fest daran zu glauben, dass es nicht das letzte Mal sei, sich dieser besonderen Atmosphäre eines Schrankengeburtstages hinzugeben.
 
Mit einer - durch eine Marzipanschranke - märchenhaft schön dekorierten Torte wurden wir alle vom Café "Süßes Leben" verwöhnt. 1000 Dank an die Konditoren - die Überraschung war perfekt - ein Gaumengenuss der besonderen Art.

Erwähnt sei auch die liebevoll zusammengestellte in rotweiß gehaltene Dekoration von Mareile Mügel, die perfekt zur Erscheinung der Schranke passte und am Ende - einer von Fredegar Henze gehaltenen Rede, die uns in die hundertundeinjährige Geschichte des Bahnüberganges einführte - fehlte nicht einmal das Glas Sekt zum Anstoßen.
 
Der Nachmittag war erfüllt vom Kommen und Gehen vieler Besucher*innen, den intensiven Gesprächen und den Diskussionen über den Umgang der Stadt mit ihren Bürger*innen.
 
Und dann betraten Hans Fechtel und Arndt Gutzeit, beide Aktivisten des braunschweiger forums, die Bühne. Im Gepäck die Hymne "Links soll*n die Linden weg, rechts soll'n die Linden weg ... "- nach der Melodie von  Franz Meißner (1880) Im Grunewald, im Grunewald ist Holzauktion.
 
Ganz lieben Dank an die vielen Helfer*innen, die uns auch während des Nachmittags tatkräftig unterstützt, mit neuen Ideen gefüttert und Schwung in die Feier gebracht haben: Andreas Wolter, Michael Beck, Sabine Kunkel-Grabenhorst, Barbara Räder, Helmut Rösner, Hanna Märgner-Beu und Volke Margner, Jürgen Tuschen, Susanne und Klaus Lünzner, Dorothea Hindenberg und viele mehr.
 
Die etwas mehr als 500 Unterschriften, die  in wenigen Stunden gesammelt worden sind, zeigen, wie sehr die Menschen unseren Schritt, die Schranken zu sichern und die Natur zu erhalten, schätzen.
 
Heiderose Wanzelius

        

 

26.06.2024

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

es ist geschafft: Die erste Hürde ist genommen!

Wir, Michael Daecke, Fredegar Henze und Heiderose Wanzelius, haben im Oktober 2023 im Büro des Oberbürgermeisters ein Bürgerbegehren zum Erhalt und zur Optimierung des Bahnüberganges Grünewaldstraße eingereicht. Dies ist als Reaktion auf den Beschluss des AMTA (Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergabe) geschehen, der trotz erheblichen Widerstandes aus der Bevölkerung weiterhin an seiner Entscheidung für eine 235 m lange und 5,75m tiefe Betonkonstruktion festhält.

Wir möchten ihnen die politischen und juristischen Hürden, die auf dem Weg genommen werden mussten, ersparen. Letztendlich hat uns das Oberverwaltungsgericht im April 2024 GRÜNES LICHT für die Durchführung des Bürgerbegehrens gegeben.
Nachdem eine Karenzzeit eingehalten werden musste, die gesetzlich vorgeschrieben ist, dürfen wir am 29. Juni 2024 mit dem Sammeln von Unterschriften beginnen.

Die Unterschreibenden stimmen dafür, dass das Bürgerbegehren erfolgreich wird. Dazu sind 10.000 Unterschriften nötig. Dann muss der Rat der Stadt erneut entscheiden, ob er unser Bürgerbegehren unterstützt. Es bliebe dann bei der 0+Variante (kein Tunnel, Beibehaltung des beschrankten und optimierten Bahnübergangs). Sollte der Rat sich dennoch weiterhin für die Betonkonstruktion aussprechen, muss dieser einen Bürgerentscheid - ähnlich einer Kommunalwahl - im Jahr 2025 organisieren und durchführen.

Es dürfen nur wahlberechtigte Braunschweiger*innen unterschreiben, die
- mindestens 16 Jahre alt sind
- die deutsche Staatbürgerschaft besitzen oder aus einem EU-Land stammen
- und mindestens 3 Monate in Braunschweig ihren 1. Wohnsitz besitzen.

Es ist großartig, dass Sie sich bereit erklärt haben, uns aktiv beim Sammeln von Unterschriften zu unterstützen. Bitte beachten Sie dabei den Datenschutz, und lassen Sie nicht die Listen irgendwo offen liegen.
Gedruckte Unterschriftenlisten können Sie direkt von uns im: BUND Büro Braunschweig, Schunterstraße 17, 38106 Braunschweig erhalten. Hierhin können Sie auch die ausgefüllten Listen wieder zurück bringen oder postalisch senden.

Die Öffnungszeiten:

Mo. 10:00-15:00 Uhr
Di.: 10:00-13:00 Uhr
Mi.+Do.: 10:00-15:00 Uhr
Fr.: 10:00-12:30 Uhr
Sa.: 10:00-14:00 Uhr (wird durch uns abgedeckt)

Wichtig: Die Listen dürfen nicht elektronisch per Datei übermittelt werden!

Sie können die Unterschriftenlisten auch von unserer Website herunterladen. Der Link lautet: www.bs-forum.de/gruenewaldstrasse. Bitte geben Sie uns eine kurze Nachricht, damit wir wissen, in welchem Bereich sie unterwegs sind. So können Doppelungen verhindert werden.

Auf unserer Website finden Sie auch ein Merkblatt, in dem diese Informationen aufgelistet sind. Darüber hinaus können Sie sich auch ein Informationsblatt mit den wichtigen Fakten herunterladen, falls Sie selbst Informationen zu den Varianten des Bahnüberganges vermitteln müssen.

Bedingt durch die Urlaubstage kann es sein, dass das BUND-Büro in der Zeit vom 22.-31.Juli nicht immer besetzt sein wird. Ganz sicher erreichen Sie uns dort jedoch auch in den Sommerferien an den Samstagen zwischen 10:00 - 14:00 Uhr.

Meine Mailadresse lautet: heiderose_wanzelius(at)gmx(punkt)net, über die Sie mich auch privat kontaktieren können. In dringenden Fällen auch gern per Tel: 0531 334770.

Darüber hinaus werden wir mit unserem Fahrrad-Informationsmobil oder mit Infotischen sporadisch auf den Wochenmärkten zu finden sein, und in den verschiedenen Stadtteilen gibt es Anlaufpunkte, die durch ein kleines Plakat (Bürgerbegehren: Bahnübergang Grünewaldstr.) gekennzeichnet sind.

Die Sammelaktion der Unterschriften endet am 29. Dezember 2024. Wir sind sicher, dass es uns gemeinsam gelingen wird, bis zu diesem Zeitpunkt mindestens 10.000 gültige Unterschriften zu erhalten.

WICHTIG: ES MUSS LESERLICH GESCHRIEBEN WERDEN und JEDE/JEDER DARF NUR EINMAL UNTERSCHREIBEN!

Wir freuen uns über jede Hilfe,
mit freundlichem Gruß


Fredegar Henze, Hinzehof 2, 38533 Vordorf, Eickhorst
Heiderose Wanzelius, Spitzwegstraße 32a, 38106 Braunschweig
Michael Daecke, Dernburgstraße 4, 38104 Braunschweig

Unterschriftenlisten stehen ab Samstag, 29. Juni 2024 online zur Verfügung und können über folgenden Link heruntergeladen werden: www.bs-forum.de/gruenewaldstrasse


01.05.2024

Klima- und Stadtverträgliche Mobilität 2030

Positionen + Empfehlungen zum Mobilitätsentwicklungsplan BS

Die sachgerechte Beteiligung der BürgerInnen an der Stadt- und Verkehrsplanung ist ein zentrales Anliegen des braunschweiger forums, und das bereits seit 40 Jahren. Oft sind die BürgerInnen in Detailfragen sachkundiger als die ExpertInnen im Rathaus, zumal dann, wenn sie bestimmte Mängel und Probleme im Verkehrsnetz regelmäßig erleben. Damit die Mängel und Probleme be den Planungen Berücksichtigung finden (können), müssen diese immer wieder artikuliert werden.

Vor diesem Hintergrund hat sich das bs-forum entschieden, seine Positionen und Empfehlungen zum MEP - BS rechtzeitig öffentlich zu machen. Nachfolgend finden Sie daher zahlreiche Hinweise zu Themenfeldern, die es aus unserer Sicht zu bearbeiten gilt, und zu denen wir am Ende konkrete ortsbezogene Aussagen und Entscheidungen von der Politik und Verwaltung erwarten.

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Die vollständige Broschüre ist als Download verfügbar.
Verfasser: Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel


23.12.2023

Spendenaufruf für die juristische Auseinandersetzung zum Erhalt des Bahnübergangs Grünewaldstraße

Liebe Braunschweigerinnen und Braunschweiger,

wie sie der BZ entnehmen konnten, ist unser Antrag auf eine optimierte Schrankenlösung am Bahnübergang Grünewaldstraße trotz mehrheitlicher Zustimmung der Bezirksräte 112 +120 sowie ihrer 476 Stellungnahmen durch den Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergabe in ihrer Sitzung am 28.9.2023 abgelehnt worden. Der AMTA entschied sich für die Variante 1: eine Unterführung als Betonkonstruktion.
Hiermit erklärten wir uns nicht einverstanden. Wir, Michael Daecke, Heiderose Wanzelius und Fredegar Henze reichten Anfang Oktober ein Bürgerbegehren ein, da wir der Meinung sind, die Entscheidung müsse auf eine solidere demokratische Basis gestellt werden.

Auch unser Bürgerbegehren zum Bahnübergang Grünewaldstraße wurde von der Stadt Braunschweig im Verwaltungsausschuss am 12.12.2023 für unzulänglich erklärt.
Wir beabsichtigen jetzt vor das Verwaltungsgericht zu ziehen, da wir überzeugt sind, dass wir gute Chancen haben, die juristische Auseinandersetzung zu gewinnen. Es werden Kosten entstehen, die wir tragen müssen und für die wir Ihre finanzielle Unterstützung benötigen.

Wenn sie ebenfalls den BÜ Grünewaldstraße erhalten wollen und uns dabei unterstützen möchten, dann spenden sie bitte auf das Konto des braunschweiger forums:

        Verwendungszweck: Bahnübergang Grünewaldstraße
        BLZ: 250 500 00 (Braunschweigische Landessparkasse - Nord/LB)
        IBAN: DE 22 2505 0000 0001 7078 68
        BIC: NOLADE2HXXX

Vielen Dank.


14.10.2023

Bahnübergang Grünewaldstraße

Newsletter Nr. 8: Umwege ausgeschlossen?

Die Lage nach dem AMTA-Beschluss vom 28.09.2023
Der Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergaben (AMTA) der Stadt Braunschweig hat sich am 28.09.2023 mit rot-grüner Mehrheit für den Bau einer Unterführung am Standort des heutigen Bahnübergangs in der Grünewaldstr. ausgesprochen.
Ein Hauptargument: Mit der zunehmenden Zahl an Zugbewegungen würden sich die Schrankenschließzeiten ab 2030 bei der Beibehaltung eines beschrankten Bahnübergangs (vor allem für Radfahrende) drastisch erhöhen und (vor allem für Fußgänger) zu unzumutbaren Umwegen führen. Mit einer Unterführung würde sich das erledigen und zudem würden neue PassantInnen angezogen. Dies sei ein Beitrag zur „Verkehrswende“, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zum Klimaschutz.

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Der vollständige Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel


14.10.2023

Bahnquerung Grünewaldstraße

Stellungnahme des BUND Braunschweig

"Aus Sicht des BUND ist die optimierte Nulllösung, also der beschrankte Bahnübergang mit reduzierten Wartezeiten die einzig ökonomisch sinnvolle und ökologisch vertretbare Variante."

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Der vollständige Text ist als Download verfügbar.


29.09.2023

Bahnübergang Grünewaldstraße

Newsletter Nr. 7: Impressionen: Morgendlicher Spaziergang

Nach einer regenreichen Nacht nähere ich mich dem Bahnübergang Grünewaldstraße. In der Ferne schlägt die Turmuhr der Matthäuskirche. Sie verrät mir die Zeit - es ist 9 Uhr in der Frühe. Das Zwitschern und Gurren der Vögel hoch oben in den Baumkronen der alten Linden begleitet mich auf meinem Spaziergang. Eine junge Joggerin läuft an mir vorbei. Im Schlepptau hat sie ihren Hund. Kurz darauf treffe ich zwei Frauen - ausgestattet mit Nordic-Walking Stöcken. En passant grüßen sie freundlich, tauchen dann wieder in ihr Zwiegespräch ein und setzen ihr rhythmisches Training fort.

Links und rechts des Weges entdecke ich Hummeln, Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten, die sich bereits in morgendlicher Frühe an den herbstlichen Blüten und Früchten der Büsche und Ranken zu schaffen machen und begierig den Nektar absaugen.

        

Kohlweißling am BÜ, Foto: Heiderose Wanzelius                             Wirbellose am Wegesrand, Foto: Heiderose Wanzelius

Auf der Anhöhe des Bahnübergangs angelangt, erwartet mich eine ganz besondere Atmosphäre. Die letzten Regenwolkenfetzen der Nacht ziehen gen Osten und geben den Himmel für eine spärlich leuchtende Sonne frei. Ein Eichhörnchen huscht vor mir über das Schotterbett der Gleisanlage und verschwindet in einem Zwischenraum der Brombeerhecke. Der Wind rauscht leise und erzeugt ein Rascheln in den Zweigen und Blättern der Büsche und Bäume. So nebenbei beobachte ich eine Frau mit einem Lastenfahrrad, die die Schienen quert und nach links verschwindet. Und kurz darauf ertönt in der Ferne das leise Pfeifen eines Zuges. Ich vernehme ein altvertrautes Bimmeln und ein metallisches Geräusch, während sich vor meinen Augen ganz langsam die rotweißen Schrankenbäume senken.

Vis-à-vis beobachte ich einen Mann, der außerhalb seines Gartens mit einem Obstpflücker Birnen von einem üppig mit Früchten beladenen Baum erntet.

Birnenernte BÜ, Foto: Heiderose Wanzelius

Radfahrer:innen, die es eilig haben und an meiner Seite des BÜs durch die geschlossenen Schranken ausgebremst werden, biegen auf den Ringgleisweg in Richtung Berliner Straße ein. Andere stoppen, steigen ab und warten geduldig. Ganz leise unterhalten sich die Menschen. Andere lauschen den Geräuschen der Natur, tauchen über Kopfhörer in ihre Musik ein oder tippen Nachrichten in ihr Handy. Von weitem weht die Stimme aus dem Lautsprecher des nahegelegenen Bahnhofs Gliesmarode zu uns herüber: Zug RB 47 aus Uelzen fährt ein.

Für uns Wartende verstummt für einige Minuten die Hektik des Alltags und tritt in den Hintergrund. Da rauscht ein kleiner Junge mit seinem Laufrad mit einem Affenzahn zu uns heran und kurze Zeit darauf taucht auch seine Mutter auf. Zuerst unterhalten sie sich über dies und das und ich werde erst hellhörig, als ich die Frage vernehme: "Du, Mama, warum heißt die Straße eigentlich Grünewaldstraße?" Darauf folgt prompt die Antwort: "Schau mal um dich, hier ist doch alles grün" und nach einer kleinen Weile ergänzt sie: "und ein Wald ist es auch". Mittlerweile passiert der Zug den Bahnübergang und weitere hinzu gekommene Kinder winken und rufen solange, bis der letzte Wagen hinter der Kurve in Höhe des Stellwerkhäuschens verschwindet und sich die Schrankenbäume wieder ganz langsam heben.

Nicht auszudenken, wie sehr wir dies alles in einigen Jahren schmerzlich vermissen werden, denn die Politiker:innen der SPD und Bündnis 90 DIE GRÜNEN haben am heutigen Donnerstag im Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergabe widererwarten für die Variante 1, den 270 m langen Schwerlastbetontrog, entschieden. Das Ergebnis der Bürgerbeteiligung, in der sich die Mehrheit - 90% der abgegebenen Stellungnahmen - für die optimierte Schrankenlösung ausgesprochen hat, wurde ebenso wie die Abstimmung der Bezirksräte 112 und 120 ignoriert.

Die Bürgerbeteiligung ist die Basis eines klimagerechten Umbaus unserer Stadt. Es bleibt die Frage: Wie weit sind wir bereit, dies einzufordern?

Der Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Heiderose Wanzelius


27.09.2023

Liebe Bürger:innen des Östlichen Ringgebietes und alle anderen Nutzer:innen des BÜs Grünewaldstraße

DANKE

Erst einmal möchte ich mich im Namen des braunschweiger forums ganz herzlich bei ihnen allen für die Zuarbeit, die vielen Informationen, Gespräche und Anregungen bedanken. Ganz besonders hat es mich persönlich gefreut, dass trotz der kurzen Zeitspanne von einigen Tagen so viele dem Aufruf der Stadt gefolgt sind und eine Stellungnahme zu den vorgeschlagenen Varianten abgegeben haben. 

ERGEBNISSE DER STELLUNGNAHMEN ZU DEN VARIANTEN

Laut der Vorlage der Verwaltung für die zukünftige Planung im Bereich des BÜs Grünewaldstraße wird erwähnt, dass bei der Bürger:innenbeteiligung 434 Stellungnahmen eingegangen sind. Die Mehrheit von 90% hat sich für die 0+ Variante (optimierte Schrankenlösung) ausgesprochen. 8% gaben ihr Votum für die Variante 1 (Betonschwerlasttrog - Unterführung) ab. Die anderen Varianten 2 - 5 fallen aus der weiteren Planung heraus, da es nur 2% Befürworter:innen gab. 

RÜCKBLICK AUF DIE GESTRIGE SITZUNG DER BEZIRKE 112 + 120 im Rathaus

Bei der gestrigen, ca. zweieinhalbstündigen Sondersitzung zur künftigen Bahnquerung Grünewaldstraße haben sowohl der Bezirksrat 112 (10 Stimmen dafür, 4 Stimmen dagegen) als auch der Bezirksrat 120 (9 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen) für eine Weiterverfolgung der von uns favorisierten Planvariante 0+ (optimierte Schrankenlösung) gestimmt. 
Neben den Politiker:innen kamen bei der „Bürger:innenfragestunde“ auch zahlreiche anwesende  Besucher:innen  zu Wort (ca. 30 Minuten Fragen mit Kurzantworten der Bauverwaltung). Die Veranstaltung war erstaunlich sachlich, auch wenn die Antworten der Bauverwaltung meines Erachtens vielfach unpräzise und ausweichend waren. 
Zwar sagt dieses Votum noch nichts über das Abstimmungsverhalten des AMTAs (Ausschuss für Mobilität, Tiefbau + Auftragsvergabe) am morgigen Donnerstag aus; gleichwohl können wir die gestrige Veranstaltung und deren Ergebnisse doch als kleinen Erfolg unseres monatelangen Engagements verbuchen. Dank an alle, die daran mitgewirkt haben. 

AUFRUF ZUR ANWESENHEIT IN DER ENTSCHEIDENDEN ÖFFENTLICHEN SITZUNG DES AMTAs

Jetzt kommt es darauf an, auch bei der Sitzung des AMTAs am morgigen Donnerstag, den 28.Sept. 15 Uhr im Rathaus präsent zu sein. Die Befürworter:innen der Variante 1 Unterführungslösung werden sicher nicht aufgeben, wir aber auch nicht! 

Text dieses Aufrufs: Heiderose Wanzelius


21.09.2023

Bahnübergang Grünewaldstraße

Newsletter Nr. 6: Die Null-Variante – eine Lösung von gestern?

Bahnquerung Grünewaldstraße – Wo ist das Problem?
Der Bahnübergang (BÜ) Grünewaldstraße am Nußberg: bisher ein idyllischer Ort. Fußgänger, Jogger, E-Rollerfahrer, Kinder, Jugendliche und Erwachsene Radfahrende queren ihn entspannt auf ihrem Weg zur Kita, zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen und bei der Erholung im Grünen. Und das sind nicht wenige. Nach Zählungen des bs-forum im September 2023 sind dort nachmittags stündlich bis zu 240 Radfahrende (= Summe beider Richtungen) unterwegs. Aber es gibt auch Tage(szeiten), da bestimmen die Fußgänger das Bild. Störend allein: die unverhältnismäßig langen Schließzeiten der Schranken. Das kann schon mal 7-8 Minuten dauern, wenn die (heute mäßig besetzten) Regionalbahnen aus Uelzen/ Gifhorn oder ein Güterzug vom Braunschweiger Hafen kommen.

Umbau des Bahnhofes BS - Gliesmarode
Der Bahnhof Gliesmarode wird seit einigen Jahren zu einem modernen Umsteigepunkt zwischen den Regionalzügen und dem BSer Stadtverkehr (Tramlinie 3, mehrere Buslinien) ausgebaut. So wollen es der Regionalverband Braunschweig (RGB) und die Stadt Braunschweig. Bauherr der Maßnahmen am Bahnhof ist allerdings die DB Netz. Die ließ dort unlängst einen neuen Mittelbahnsteig mit einem barrierefreien Zugang (Rampe) zur Berliner Str. errichten. Ende 2024 soll ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) in Betrieb gehen, das die alten mechanischen Stellwerke, die auch den Bahnübergang Grünewaldstraße regeln, ersetzt.

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Der vollständige Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel


19.09.2023

Bahnübergang Grünewaldstraße

Newsletter Nr. 5: Artenvielfalt im Blick

Staunend stehen wir vor lebendigen Systemen der Natur, in der sich kein Teil völlig isoliert und unabhängig von allen anderen Teilen entwickelt, sondern in ständiger Korrespondenz zum Ganzen steht. Kleinste Veränderungen in den Ausgangsbedingungen können dazu führen, dass dieses komplexe, zusammenhängende Geflecht gestört wird und aus der Balance gerät oder im schlimmsten Fall unwiderruflich vernichtet wird. Es sollte uns klar sein, dass die großen Veränderungen, die durch eine Unterführung verursacht werden, die Natur an diesem Ort nachhaltig schädigen wird.

Mit diesem Newsletter wollen wir den Blick auf die hier heimischen Tierarten sowie auf den vielfältigen sie umgebenden natürlichen Lebensraum am Bahnübergang Grünewaldstraße lenken.

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Der vollständige Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Heiderose Wanzelius


10.09.2023

Bahnübergang Grünewaldstraße

Newsletter Nr. 4: Pflanzen, Boden und Mikroorganismen im Blick

Noch immer gibt es Menschen, die sich für eine Unterführung am Bahnübergang Grünewaldstraße einsetzen. Nicht selten sind es Menschen, die ich persönlich schätze und die der festen Überzeugung sind, damit etwas Gutes für unsere Zukunft zu tun. Es erstaunt mich aber, wie wenig sie die Bedeutung der Natur für unser Überleben reflektieren.

Eine Schneise in ein so wunderbares Stück Natur zu schlagen, eine alte Baumreihe umzuhauen, über zwanzig kleinere Bäume und Sträucher und daneben noch zahlreiche andere Pflanzen zu roden, nur um ein paar Minuten Wartezeit zu vermeiden? Hat uns die moderne Zivilisation so weit von unserer natürlichen Umwelt entfernt, dass das nicht mehr schmerzt und nicht mehr als „falsch“ empfunden wird?

Ein Wohlbefinden sollten wohl auch die Verfechter der Unterführung in solch einer Natur spüren. Warum sonst wollen so viele Menschen gerade hier entlangfahren und spazieren gehen? Ich behaupte, sie alle genießen die gute Luft, den Schatten und vielleicht - selbst im schnellen Vorbeifahren - auch die natürliche Schönheit der Pflanzen an diesem Ort.

Unter den gegenwärtigen klimatischen Gegebenheiten ist der Erhalt einer grünen Infrastruktur und - hier der alten Bäume am Ende der Grünewaldstraße - wichtiger denn je. Bäume nehmen täglich große Mengen CO2 auf, produzieren den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff, haben eine enorme Kühlleistung und fördern das thermische Wohlbefinden des Menschen. „Hierbei kann Stadtgrün einen wesentlichen Beitrag leisten, durch die Erbringung sog. Ökosystemdienstleistungen wie Beschattung, Abkühlungswirkung, Luftbefeuchtung, Windminderung, Erhöhung der Biodiversität und Ästhetik.“ (T. Rötzer, Leistung von Stadtgrün an öffentlichen Plätzen in München)

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Der vollständige Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Hanna Märgner-Beu


27.08.2023

Bahnübergang Grünewaldstraße

Newsletter Nr. 3: Was bewirkt die Unterführung für das Klima?

Für die Nullvariante (Schranken mit reduzierter Wartezeit) sprechen eine Vielzahl von Argumenten: ökologische und Klimaschutzgründe, Sicherheitsaspekte; dazu ästhetische Erwägungen durch Beeinträchtigungen eines denkmalgeschützten Ensembles und hohe Baukosten bei einer Unterführung. Befürworter der Unterführungsvariante (= Variante 1) führen vor allem eine Zeitersparnis ins Feld und betonen Unfallgefahren bei einer Schranke. Ebenfalls wird der Klimaschutz genannt: Insbesondere die Unterführung würde die Nutzung des Umweltverbundes (ÖPNV, mit Rad oder zu Fuß) steigern. Klimaschutzgründe tragen beide Lager vor. Deswegen ist es lohnend, diese genauer zu beleuchten und gegeneinander abzuwägen.

Bei der Unterführung (Variante 1) entstehen hohe Emissionen v.a. durch den Bau der Wegeführung aus Beton:
• CO2-Emissionen durch Stahlbetonherstellung von 2043 m3: 694 t CO2, je nach Statik folgt eine deutliche Überschreitung der Menge;
• Durch die Baumaßnahmen kommen Emissionen von ca. 56 t CO2 hinzu (8% von 694 t);
• fehlende CO2-Senken durch die Beseitigung der Alleebäume – die kleineren Bäume nicht mitgerechnet – 10 t CO2 (bei weiteren 100 J. Lebensdauer).
Zusammen ergeben sich mindestens 760 t CO2-Emissionen durch den gesamten Bau (fachliche Grobschätzung).

Mögliche Emissionseinsparungen bei Variante 1: Einsparungen von CO2-Emissionen treten unter der Hypothese auf, dass ausschließlich bedingt durch den Unterführungsbau PKW-Fahrer*innen ihr Auto stehen lassen und mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsstelle fahren, d.h. sie würden bei einer Schrankenlösung weiter mit dem Auto fahren. Eine Schätzung ergibt folgendes: Etwa 211 PKW-Fahrer*Innen (Pendler*innen zum Arbeitsplatz) müssten dauerhaft und regelmäßig vom Auto (fossiler Antrieb) aufs Rad umsteigen, um den CO2-Rucksack zu kompensieren, der durch die Betonbauten entstehen würde (Berechnung durch Autor).

Fazit
Sehr viele Menschen wären nötig, die nur wegen des Baus der Unterführung zugunsten des Fahrrads auf die tägliche Autofahrt verzichten, um den CO2-Ballast auszugleichen. Wahrscheinlich wird’s ganz anders laufen: Bei einer gut ausgebauten Veloroute werden etliche Menschen trotz Nullvariante aufs Rad umsteigen und dabei eine eventuelle kurze Wartezeit an der Schranke akzeptieren. Kaum jemand oder keiner wird nur wegen einer Unterführung das Auto stehen lassen. Unter dem Strich bleibt: Mit einer Unterführung handeln wir uns mit Sicherheit eine riesige CO2-Belastung ein. Die Vermutung der Kompensation durch Umsteiger*innen aufs Rad ist dagegen nichts weiter als eine Hypothese mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit. Damit sprechen die Erfordernisse des Klimaschutzes eindeutig für die Nulllösung. Die Unterführung ist schädlich für den Klimaschutz!

Der Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Bernhard Piest


04.08.2023

Bahnübergang Grünewaldstraße

Newsletter Nr. 2: Radfahrende und Zufußgehende im Blick

Wir brauchen eine Verkehrswende. Sichere und gut ausgebaute Wege, auf denen Radfahrende zügig in die Stadt kommen bzw. ins Umland fahren, sind zukunftweisend. Sie tragen erheblich zu einem guten Stadtklima bei, wenn dadurch erreicht wird, dass mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und das Fahrrad benutzen. Ein Netz aus gut ausgebauten Radwegen ist dafür notwendig. Das große Engagement der Verbände ADFC und VCD hat bewirkt, dass Braunschweig hier endlich auch aktiv wird. Die Radfahrenden im Blick sind die Planungen schon gut vorangekommen und zum Teil realisiert.

Bei der Fokussierung auf Radfahrende sind aber leider schwächere Verkehrsteilnehmer aus dem Blickfeld geraten. Nur so konnte es geschehen, dass eine Veloroute mitten durch ein stark frequentiertes Naherholungsgebiet auf der Grünewaldstraße geplant wird.

Mit dem Prinzenpark, dem Nußberg und der Wabe-/ Mittelriedeaue hat der Braunschweiger Osten ein hervorragendes, stadtnahes Erholungsgebiet. Eine Fahrradschnellstrecke quer durch diesen sensiblen Naturraum verlegen zu wollen, ist nicht nachvollziehbar. Schon jetzt können Radfahrende hier in wunderschöner Landschaft auf gut ausgebauten Wegen, getrennt von Zufußgehenden zügig fahren. Ein Ärgernis ist natürlich der oft und unnötig lange geschlossene Bahnübergang. Aber muss man da gleich eine Schneise aus Beton befürworten? Hat denn niemand der Befürworter kürzere
Schließzeiten durch eine zeitgemäße digitale Steuerung der Schranken im Blick gehabt?

Im Übrigen wird diese Art einer Unterführung nicht einmal für Radfahrende ein Vergnügen sein, denn ein schnelles Fahren birgt auf Grund des nur durch einen weißen Noppenstreifen getrennten Raumes mit zu Fuß Gehenden permanentes Konfliktpotenzial. Verstärkt wird dieses noch durch die Kreuzungen mit dem Ringgleis.

Variante 1, ein 235 m langer Weg mit bis zu 4 m hohen senkrechten Wänden und maximal 2 m Wegbreite für zu Fußgehende, ist nicht nur hässlich und unangenehm, sondern erfordert, dass Kinder an der Hand gehen müssen, Menschen mit einem Rollator oder Kinderwagen nur mühsam aneinander vorbeikönnen. Weiterhin stellt Variante 1 für viele Menschen einen Angstpunkt dar. Die Erfahrung zeigt auch, dass solche Bauwerke sehr schnell als Pissoir benutzt werden und damit die Qualität des Spazier- und Radweges erheblich leidet.

Eine neue Schrankenanlage ist aus meiner Sicht völlig ausreichend, mit oder ohne Optimierung. Der Umweg über die Berliner/ Gliesmaroder Straße ist so kurz, daß er bei längeren Schließzeiten problemlos genutzt werden kann.

Für unser Zusammenleben ist es wichtig, die Gesamtheit der Menschen im Blick zu haben, die sich mit sehr unterschiedlichen Interessen in diesem Naherholungsgebiet in der Natur erholen und bewegen wollen!

Der Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe: Hanna Märgner-Beu


04.08.2023

Bahnübergang Grünewaldstraße

Newsletter Nr. 1: Unterführung? – eine umstrittene Planung!

Warum dieser Newsletter?

Über den Bahnübergang Grünewaldstraße wird nun schon seit 1 ½ Jahren gestritten.
Viele Menschen in BS haben nach wie vor keine konkreten Vorstellungen von den diskutierten Planungsvarianten. Auch die jeweiligen Auswirkungen auf Umfeld und Natur sind nicht benannt, geschweige denn evaluiert. Hinzu kommen die unsicheren Annahmen über die verkehrliche Entwicklung des Schienenverkehrs im Bereich des Bahnhofs BS-Gliesmarode. Die Vorgaben des Regionalverbandes Großraum Braunschweig (RGB) zu den Taktzeiten im künftigen regionalen Schienenverkehr sind eher Wunschvorstellungen als konkrete Vision. Es macht daher Sinn, sich den bisherigen Planungsprozess nochmals in Erinnerung zu rufen. Dabei wird auch erkennbar, in welch geringem Ausmaß Aspekte wie Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit bisher Eingang in die Planungen gefunden haben.

...

Der vollständige Newsletter ist als Download verfügbar.
Text dieser Ausgabe:Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel


11.06.2023

Variantenuntersuchung für eine veränderte Bahnquerung am

BÜ Grünewaldstr. in BS-Gliesmarode nach Inbetriebnahme des Elektronischen

Stellwerks (ESTW)

Stellungnahme des braunschweiger forums,
Verein zur Förderung bürgernaher Stadtplanung e.V. vom 27.05.2023

0. Vorbemerkungen zum bisherigen Verfahren

Das braunschweiger forum verfolgt die Planungen und Diskussionen um eine veränderte Querung der Bahnanlagen am Bahnübergang (BÜ Grünewaldstr.) seit Januar 2022 in vielfältiger Weise:

  • durch die Teilnahme an Bezirksratssitzungen,
  • die Durchführung von Ortsterminen,
  • eigene Zählungen des Fuß- und Radverkehrs am BÜ sowie
  • durch die Moderation von Infoveranstaltungen.

Mit unserer Stellungnahme vom 22. Mai 2022 haben wir uns für eine ergebnisoffene Planung unter Einbeziehung eines optimierten höhengleichen Bahnübergangs (sogen. „Null-Variante“) ausgesprochen. Dazu wurde – gemeinsam mit anderen Initiativen - eine Unterschriftensammlung initiiert und durchgeführt.
Im Nachgang zu einer von ca. 100 Menschen besuchten Info-Veranstaltung am 29.09.2022 wurde ein umfangreicher Fragenkatalog an die Ratspolitiker und die Tiefbauverwaltung der Stadt Braunschweig gesandt mit der Bitte um eine zeitnahe Beantwortung der offenen Fragen. Außer Hinweisen zum Planverfahren erhielten wir darauf bisher leider keine wirklichen Antworten.


1. Städtische Infoveranstaltung vom 15. Mai 2023 in der VW-Halle

Die am 15. Mai durchgeführte Info-Veranstaltung der Stadt BS entsprach erstmals im bisherigen Planungsprozess den Standards für eine rechtzeitige und bürgernahe Information der interessierten Öffentlichkeit (rechtzeitige Einladung, ausführliche Vorstellung der Alternativen durch Fachbüros, Möglichkeit zum Stellen von Verständnisfragen). Dafür sei dem Baudezernat und dem FB 66–Tiefbau und Verkehr gedankt.
Auch die Möglichkeit zur nochmaligen Abgabe einer Stellungnahme entspricht unserem Planungsverständnis und dem Bedürfnis vieler AnwohnerInnen und Betroffener, sich zu den vorgelegten Planvarianten zu äußern.
Bedauerlicherweise liegt zu den aktuellen Planvarianten keine Stellungnahme der DB Netz vor, obwohl diese Vertragspartner der Stadt BS für die besagte Kreuzung ist. Ebenso ist sie für die Entwurfsplanung und das spätere Planfeststellungsverfahren federführend. Durch die Nichtteilnahme der DB Netz an der Infoveranstaltung konnten leider keine Fragen an diese gerichtet werden. Dies muss als ein wesentlicher Mangel der Infoveranstaltung benannt werden.
Gleiches gilt für die Nichtbeantwortung zahlreicher Fragen aus dem Publikum zu den Auswirkungen der Planvarianten auf Natur, Landschaftsbild, Landschaftserleben, Grundwasserhaushalt, Klima und die Gefährdung von Schutzgütern (Stichwort: Schutz der Fledermaus-Population/en am Nussberg). Auch Fragen zum Denkmal- und zum Ensembleschutz blieben offen.


2. Anforderungen an Planung und Bau

Bei der Beurteilung der vorgestellten Planvarianten ist relevant, inwieweit sie den nachfolgend dargelegten Anforderungen entsprechen/genügen:

  1. Anforderungen aus Sicht der NutzerInnen
    (geringe Umwege, barrierefreie und verkehrssichere Gestaltung der Anlage/n, einfache Ver knüpfung mit dem Ringgleisweg, ausreichende soziale Sicherheit, geringe Wartezeiten/Zeitverluste bei der Bahnquerung)

     
  2. Anforderungen für die Planung und beim Bau
    (Minimierung der Eingriffe in Natur + Boden, einfache Verfügbarkeit der erf. Flächen, möglichst kurzes Plangenehmigungsverfahren, kurze Bauzeit/en, Kostendeckelung für die Ingenieurbauten, ortsnahe Ausgleichsmaßnahmen)

     
  3. Anforderungen aus Sicht der DB AG
    (Möglichst wartungsarme Verkehrsanlage/n, Ermöglichung eines störungsfreien Bahnbetriebs, sichere Abwicklung auch langer Güterzüge, Einsparung von Personalkosten, Schaffung von Flächenreserven für spätere Ausbauten)

     
  4. Fragen aus politischer Sicht
    • Wie lange ziehen sich die Planungen letztendlich hin?
    • Wieviel Jahre ist die Querung der Bahnanlagen nicht möglich?
    • Welche Kosten kommen auf die Stadt Braunschweig zu?
    • Wie nachhaltig und akzeptiert ist die favorisierte Lösung?

3. Bewertung der vorgestellten Unter- und Überführungsvarianten

Die erarbeiteten und vorgestellten Planvarianten basieren auf Vorüberlegungen aus einer vom Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) beauftragten Machbarkeitsstudie, die das Büro Emch+Berger bereits im Oktober 2021 vorgelegt hatte. Die Baukostenschätzung für eine Unterführung lag seinerzeit bei 3,0 - 3,3 Mio Euro.
Ein systematisierter Vergleich der Planvarianten durch das o.a. Büro erfolgte bisher nicht. Auch die Bauverwaltung hat sich nach Aussagen von Stadtbaurat Leuer am 15. Mai d.J. noch nicht für eine Vorzugsvariante positioniert. Sie wird dies aber bei der Vorlage für den AMTA und die Bezirksräte in nachvollziehbarer Form tun müssen. Angesichts der Vielzahl zu beachtender Anforderungen und Kriterien bedarf die Meinungsbildung einer ausreichenden Zeit. Wir gehen davon aus, dass es nicht erneut zu „Schnellschüssen“ kommt.
Die vorgestellten Varianten für Überführungen/Brücken (Varianten 3-5) bedürfen aus Sicht des braunschweiger forums keiner weiteren Betrachtung, das sie zu wenig nutzergerecht sind (zu umwegig, sehr lange Rampen), zu stark in die vorhandene Vegetation eingreifen und zu teuer sind (10-18 Mio Euro).
Bei den Unterführungs-Varianten ist die Variante 1 der Variante 2 vorzuziehen, da sie nutzungsfreundlicher erscheint (weniger enge Kurven). Die Eingriffe in die Bodenstruktur, in das Landschaftsbild und die Vegetation werden bei beiden gleich kritisch gesehen. Während der Bauphasen wären für die Anlieger (Bewohner, Kleingärtner) und NutzerInnen zudem starke Beeinträchtigungen durch Lärm und Staub erwartbar.

4. Bewertung der optimierten „Nullvariante“

Die Ausführungen der Gutachter zur Nullvariante zeigen, dass eine optimierte höhengleiche Bahnquerung signaltechnisch machbar wäre. Die errechneten Schrankenschließzeiten von 23-25 Minuten pro Stunde liegen deutlich unter den bisher von DB Netz und RGB kommunizierten Werten von künftig ca.35 Minuten pro Stunde.
Die genannten Werte stellen die Summe der Schrankenschließzeiten dar. Die tatsächlichen Wartezeiten im Einzelfall dürften nur geringfügig über den heutigen Wartezeiten an den Schranken liegen.

Als Vorteile einer höhengleichen Querung sind vor allem zu nennen:

  • Einfache Verknüpfung mit dem Ringgleisweg
  • Wahrung der denkmalpflegerischen Belange (Ensembleschutz)
  • Bewahrung des Landschaftsbildes
  • Erhalt der Baumallee in der Grünewaldstr.
  • geringe Eingriffe in Natur und Bodenstruktur
  • geringe Baukosten (nach Aussage von Stadtbaurat Leuer ca. 1 Mio Euro)
  • vermutlich geringere Bauzeit als bei den Unterführungsvarianten
  • nur geringe Behinderungen des Zugverkehrs während der Bauphase/n

Bei einer höhengleichen Bahnquerung sind u.E. auch weiterhin keine Unfälle mit querenden Fußgängern und Radfahrenden zu erwarten. Eher könnte eine längere Sperrung des vorhandenen BÜ während der Planungs- und Bauphase/n zum ungesicherten Queren der Gleise „ermuntern“ (zumal die prognostizierten erhöhten Zugfahrten erst ab dem Jahr 2030 zu erwarten sind).

Das braunschweiger forum spricht sich daher für eine optimierte Null-Variante als weiterzuverfolgende Vorzugsvariante aus.

5. Empfehlungen zum weiteren Verfahren

Angeregt wird eine nachvollziehbare Gegenüberstellung der Variante 1 mit der „“Null-Variante“ unter Einbeziehung aller Kriterien und der auch längerfristig anfallenden Unterhaltungs- und Betriebskosten.
Dies ist u.E. nur möglich unter Erstellung einer „Umweltbilanz“ unter Einschaltung eines Fachbüros und unter frühzeitiger Beteiligung des städt. Umweltreferates.
Eine politisch verantwortbare Entscheidung über die Vorzugsvariante kann u.E. erst nach Vorlage der „Umweltbilanz“ erfolgen, also nicht vor Jahresende 2023.
Die Stadt Braunschweig und die DB Netz als Kreuzungsbeteiligte stehen u.E. in der Pflicht, in der Entscheidungsvorlage für die Ratsgremien auch den erforderlichen Planungsablauf (sowohl bei Weiterverfolgung einer Unterführungslösung als auch der Nullvariante) genauer darzulegen.

gez. Ayat Tarik, Hajo Seevers, Jürgen Tuschen, Hans-W. Fechtel, 27.05.2023

Die Stellungnahme ist auch als Download verfügbar.


01.06.2023

Spaziergänge zu aktuellen Themen des Wallrings

Führungen begannen Ende Mai

Das braunschweiger forum und das „Netzwerk Gemeinsam Wohnen BS“ laden zu einer neuen Reihe mit Führungen über die BSer Wallanlagen ein. Bei den ca. zweistündigen Spaziergängen geht es nicht nur um die Entstehungsgeschichte der Wallanlagen, sondern auch um aktuelle Fragen der dortigen Stadtentwicklung und  Stadtgestaltung. Die Führungen finden jeweils einmal monatlich freitags um 16 Uhr statt.

An der ersten Führung am 26. Mai rund um den Gaußberg nahmen ca. 50 Interessierte teil. Dipl.-Ing. Hans-W. Fechtel erläuterte dabei die wechselvolle Geschichte des Areals. Auch auf den ehem. geplanten „Gaußberg-Durchbruch“ und die am Gaußberg vormals wohnenden BSer Persönlichkeiten wurde eingegangen.

Weitere Zu-Fuß-Führungen erfolgen über das Holwedequartier (30. Juni), den Löwenwall nebst Windmühlenberg (28. Juli) sowie über den Bruchtorwall und Kalenwall (25. August).

Die Teilnahme an den Führungen ist kostenfrei (Spenden erbeten). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein Flyer mit näheren Infos zu den Führungen ist u.a. bei der Tourist-Info erhältlich und kann hier heruntergeladen werden.


15.04.2023

Podiumsdiskussion zum Bahnübergang Grünewaldstraße

Am kommenden Mittwoch, den 19. April veranstaltet das braunschweiger forum in Kooperation mit der BIBS und dem BUND um 19.30 Uhr eine weitere Podiumsdiskussion zum Thema: Bahnübergang Grünewaldstraße. Ganz oben auf der Agenda steht unser Anliegen, die Verkehrswende voranzubringen und den Fußgänger:innen wie den Fahrradfahrer:innen Raum für ihre Sicht auf eine optimale Querung der Bahnlinie an der Grünewaldstraße auszuloten. Dabei wird auch ein Anliegen sein, die Natur soweit wie möglich zu schonen.


29.03.2023

Rundbrief für das Jahr 2023 erschienen

Der Rundbrief berichtet über die Aktivitäten des Vereins braunschweiger forum e.V. und steht auch als zur Download Verfügung.


21.03.2023

Gedenken an die Deportation Braunschweiger Sinti

Auch nach 80 Jahren ist die Erinnerung nicht verblasst - heftiger, denn je, bahnt diese sich ihren Weg aus dem schwarzen Loch des Vergessenwollens an die Oberfläche des Bewusstseins und lässt die Überlebenden niemals mehr los. Damals waren sie noch Kinder und mussten hilflos miterleben, wie man sie, ihre Nachbarn, Freunde und Verwandte bei Nacht und Nebel in den grauen Morgenstunden aus dem Schlaf gerissen und bei gleißendem Scheinwerferlicht wie Vieh zuerst auf die Ladefläche eines LKWSs und später dann in Güterwaggons aus ihrer Heimatstadt Braunschweig in Richtung Auschwitz deportierte.


Foto: Die Brüder Diesenberg überlebten das KZ

Mit einer melancholischen Jazzinterpretation des Chansons Autumn Leaves eröffnete das Kussi Weiss Trio die Gedenkfeier am 3. März anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation Braunschweiger Sinti nach Auschwitz. Da heißt es in einer Textzeile des Gedichts, auf die das Musikstück basiert: "das Leben trennt diejenigen, die einander lieben, langsam, ohne Lärm zu machen". [mehr]


17.03.2023

Stellungnahme zu den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie für den Neubau

der Städtischen Musikschule und der Planung eines Konzerthauses

sowie der Bedarfs- und Potenzialanalyse für ein Konzerthaus mit 1.000

Sitzplätzen

vom Braunschweiger Forum, Hajo Seevers (1. stellv. Vorsitzender)

Das Braunschweiger Forum begrüßt die Idee einer Musikschule und der damit einhergehenden Zusammenlegung der bisherigen drei Standorte. Auch eine mögliche Innenstadtlage wäre für die Belebung der Innenstadt sicher förderlich. Der Bau einer Musikschule wird schon sehr lange diskutiert und deshalb freut es uns, dass dies nun ein wenig Form annimmt. 
Kritisch zu betrachten ist hingegen die Idee der Verknüpfung der Musikschule mit einem Konzerthaus. Noch kritischer zu betrachten sind die möglichen Standorte, bzw. die präferierte Version im Bereich Viewegsgarten.

Die ausführliche Stellungnahme, in der die wichtigen Punkte Bedarf, Standort, Finanzierung diskutiert und alternative Lösungsvorschläge vorgebracht werden, können Sie hier herunterladen.


26.02.2023

Gedenkfeier zum 80. Jahrestag Deportation der braunschweiger Sinti in das

Todeslager Auschwitz

Niedersächsischer Verband Deutscher Sinti & braunschweiger forum laden ein:

am 3. März 2023 17.00 Uhr

im Rathaus der Stadt Braunschweig.

Ablaufplan


22.02.2023

Frühlingsempfang des braunschweiger forums

Wir treffen uns am Sonntag, 5. März, 11 - 13 Uhr, im Quartier: PLUS, Lingusterweg 22, in der Siedlung Am Schwarzen Berg.
Vielleicht überrascht ihr uns mit einer kleinen Leckerei, einem Salat oder einem selbstgebackenem Brot. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm!

Freut euch auf die Gruppe: Velophon



Es grüßen euch 
Ayat, Hajo, Jürgen, Doris, Heidi, Hans + Arndt


21.11.2022

Rückblick auf die Ortsbegehung Bahnhof Gliesmarode am 19.11.2022

Am Samstagnachmittag  hat – bei ziemlich kühlen Temperaturen – die angekündigte Begehung am Bahnhof Gliesmarode stattgefunden, zu der das bs-forum eingeladen hatte. Ca. 30 Interessierte fanden den Weg dorthin, darunter auch etliche bekannte Gesichter aus der lokalen Verkehrs- und Umwelt-Szene.
Unser Dank geht an Wolfgang Henschel, Achim Weitner und Thomas Schmidt für ihre kenntnisreichen Ausführungen zur Zugsicherung. Diese verdeutlichten nochmals den völlig veralteten  Zustand der derzeitigen Signalisierung/Sicherung für die aus Richtung Norden einfahrenden Züge (was zu den bekannten langen Schließzeiten der Schranken an der Grünewaldstraße führt). Auch die weiteren Planungen des RGB für den Bahnhof BS-Gliesmarode dürften den BesucherInnen im Angesicht der Örtlichkeit deutlicher geworden sein.



Wie zu erwarten, hatten sich ganz überwiegend Kritiker des laufenden Planungsverfahrens versammelt. Für die war es sehr aufschlussreich, mit welcher Eloquenz sich der ebenfalls anwesende Leonhard Pröttel (B90/Grüne, MoVeBS) für den Bau einer Unterführung an der Grünewaldstraße als alleinig zielführende Lösung einsetzte. Seine überwiegend architektonische Sicht auf die Planung ließ/lässt andere Sichtweisen zur Gestaltung der Bahnquerung offensichtlich nicht zu.
Zum Schluss erlebten wir sogar noch die Durchfahrt eines aus Leiferde kommenden  Rettungszuges. Es war die vorerst letzte, da der Zugbetrieb auf der Strecke nach Gifhorn wegen Gleiserneuerungsarbeiten bis zum 30. November d.J. in beiden Richtungen eingestellt ist. Ein Schienenersatzverkehr (SEV) für den RB 47 ist eingerichtet. Die Schranken an der Grünewaldstr. werden also in den nächsten 14 Tagen wenig bewegt werden!
Anliegend noch eine kleine Betrachtung von mir zur derzeitigen Lage des Bahnverkehrs in BS und Umgebung. Dazu ist anzumerken, dass ich sonst ausgesprochen gern Bahn fahre, auch im Nah- und Regionalverkehr!

Hans W. Fechtel


 20.11.2022

Neuer Vorstand im braunschweiger forum

Bereits im Frühsommer dieses Jahres wählte die Mitgliederversammlung unseres Vereins einen neuen Vorstand.


von links: Doris Schumacher, Ayat Tarik, Hajo Seevers, Jürgen Tuschen

Zur Vorsitzenden wurde Ayat Tarik ernannt. Ihr berufliches Metier ist zweigeteilt. So ist sie zum einen als wissenschaftliche Mitarbeiterin am „Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt“, zum anderen auch als Stadtteilmanagerin für das „Quartier:PLUS“ in der Siedlung am Schwarzen Berg tätig. Hier widmet sie sich der integrierten Stadtentwicklung, die eine Schnittstelle zwischen der Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft darstellt. Über dieses Projekt ist der Kontakt zum braunschweiger forum entstanden. Gemeinsam wurden Prozesse angestoßen, in der sich die „Stadt von unten“ nach gemeinwohlorientierten Kriterien entfalten kann. 

Das Votum zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden erhielt Hajo Seevers M.Sc. wissenschaftlicher Mitarbeiter im „Institut für Experimentelles Entwerfen“ an der TU Braunschweig. Seine Lehre basiert auf dem Austarieren von Möglichkeitsräumen, die das Erstellen von Konzepten für Leerstände, Lücken oder Missstände im städtebaulichen Kontext Braunschweigs beinhalten und für die er gemeinsam mit seinen Studierenden verschiedene Lösungsansätze in Richtung einer offenen, lebendigen Stadt für alle erarbeitet. Auch er lernte unseren Verein durch das gemeinsame Engagement in dem Projekt am Schwarzen Berg kennen. Ähnlich den Anfängen des braunschweiger forums besteht über ihn eine Chance, dass Bürger:innen teilhaben an den neueren Forschungsergebnissen und Utopien einer Stadtentwicklung, die den Ansprüchen der „Neuen Leipziger Charta“ entsprechen.

Jürgen Tuschen wurde zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Sein berufliches Wirkungsfeld lag als Heilpädagoge in der Begleitung und Förderung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Seine Leidenschaft zum Fahrradfahren und sein Interesse an der Stadtentwicklung haben ihn 2019 dazu bewogen, sich im Arbeitskreis Ringgleis zu engagieren. Seit seinem diesjährigen Übergang in den Ruhestand widmet er sich verstärkt seinem ehrenamtlichen Einsatz im braunschweiger forum. Seine Aufgabe innerhalb der Vorstandsarbeit sieht er im Setzen von Impulsen auf die vielfältigen Herausforderungen an die Stadtplanung. Ihm erscheint es wichtig, über den Verein die verschiedenen Aspekte wie die Mobilitätsentwicklung, soziale Veränderungen, ökologische Gesichtspunkte sowie die Interessen der Bürger gegeneinander auszuloten, miteinander in Einklang zu bringen und zu guten Handlungskonzepten umzusetzen. 

Doris Schumacher wurde zur Kassiererin bestimmt. Beruflich war sie im Dekanat für Architektur der TU Braunschweig tätig und kann ihre vielfältigen Erfahrungen einbringen. Im braunschweiger forum hat sie sich mit der Thematik des Radverkehrs intensiv auseinandergesetzt und dieses Wissen im Arbeitskreis Ringgleis umgesetzt. Im Kommunizieren mit Teilnehmer:innen während thematischer Stadtführungen und Radtouren, die zum Angebotsrepertoir des Vereins gehören, sieht sie eine Möglichkeit deren Sichtweisen kennenzulernen und als Verbindungsglied an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten. Ebenso wichtig erscheint ihr das Anliegen, das Gespräch mit der Verwaltung und den verantwortlichen Politiker:innen zu suchen. 


 15.11.2022

Info-Rundgang über den Bahnhof Gliesmarode

Am Samstag, den 19.November 2022 lädt das braunschweiger forum zu einem Rundgang über das Areal des Bahnhofes BS-Gliesmarode ein.

Treff:        neu eingerichteter Bahnsteigzugang an der Gliesmaroder Straße (Nähe Tram-Haltestelle)

Uhrzeit:    15.00 Uhr 

Anlass:       Während des Rundganges wird unser Verein u.a. über die technischen Möglichkeiten zur Verkürzung der Schließzeiten am Bahnübergang Grünewaldstraße informieren. Die sogenannte „Null-Variante“ ist Teil des Prüfauftrages zur künftigen Gestaltung der Bahnquerung am Fuße des Nußbergs. Derzeit läuft dazu eine Unterschriftensammlung, die die Stadt auffordert Ende November eine öffentliche Veranstaltung zu organisieren. Auch Fragen zur geplanten Verknüpfung der Grünewaldstr. mit dem Ringgleisweg werden thematisiert. 


09.11.2022

Abdampfen auf dem Ringgleis

Wow, es ist der 6. Nov. 2022 – 8.30 Uhr! Während sich viele Braunschweiger:innen an diesem Sonntagmorgen noch in ihren warmen Betten rekeln, ein prickelndes Brausebad nehmen oder bei einer dampfenden Tasse Kaffee so vor sich hindösen, bereiten sich mehr als dreißig Sportbegeisterte mental auf ihren 2. geführten Ringgleislauf vor.
Am ehemaligen Nordbahnhof, dem jetzigen „Haus der Kulturen“, ist der Startpunkt. Dort erwartet sie der Organisator
Thomas Kiesewetter mit seinen Leuten aus dem „Lauftreff Braunschweig“ sowie drei Radler:innen des braunschweiger forums, die die Veranstaltung begleiten werden.


Foto: Thomas Kiesewetter


Nicht nur Laufbegeisterte aus unserer Stadt finden sich dort ein, es laufen auch Männer und Frauen aus der Region mit. Sie kommen aus Salzgitter, Lengede, Gifhorn und anderen Ortschaften, wie ich später erfahren werde. Einige kennen sich seit dem 1. gemeinsamen Ringgleislauf im Mai dieses Jahres oder verabreden sich auch im Alltag, um auf dem Ringgleis abzudampfen.
Mit einem symbolischen Startschuss durch Annegret Ihbe, Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig, setzt sich die Gruppe so gegen 9 Uhr in Bewegung. Vor ihnen liegt eine Strecke von 22,5 Kilometern. Einer Nicht-Langstreckenläuferin – wie mir – treibt bereits der Gedanke die Schweißperlen auf die Stirn. Aber anders als andere Marathonläufe ist dieser Halbmarathon ganz bewusst nicht als Wettkampf, sondern in seinem Charakter als Gemeinschaftslauf mit Pausen zum Erfrischen ausgerichtet. Das beruhigt mich.
Unsere Wege kreuzen sich erstmalig in Höhe des Bahnüberganges Grünewaldstraße, an dem ich mich an diesem Morgen bereits sehr früh postiert habe. Die Männer und Frauen wirken entspannt, winken mir zu und lächeln. Ich spüre das Gemeinschaftsgefühl und sehe noch, wie sich ein paar Ausreißer umschauen und ihr Tempo drosseln, damit die anderen aufrücken können.


Foto: Heiderose Wanzelius

Laut Plan gibt es zwei Zwischenstopps: der erste am  Fitnesszentrum „Bodybalance“ in der Mastbruchsiedlung und der zweite später dann am Café "Spunk“ in Höhe des Westbahnhofs.
Gegen 12 Uhr erreichen die Läufer:innen ihr Ziel: Das Haus der Kulturen.

Ein Video des Laufes gefilmt von Thomas Kiesewetter findet ihr hierTrotz des 3-stündigen Halbmarathons wirken die Männer und Frauen gut gelaunt. Überbordend berichten mir einige von ihrem tollen Erlebnis, gemeinschaftlich laufend bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein das Ringgleis erkundet zu haben. Sie freuen sich, diese Erfahrung mit in den Alltag nehmen zu dürfen und fühlen sich gut aufgehoben in dem Team aus Radler:innen und Läufer:innen. Auch die Auswärtigen stehen über ein informelles Netz weiterhin in Verbindung, tauschen sich über die Qualitäten ihrer eigenen Laufstrecken aus und sind gespannt, wann und wo sich ihre Wege wieder kreuzen werden.

1000 Dank an das Organisatoren- und Helfer:innen-Team!
Tschüss und auf Wiedersehen im nächsten Jahr, war schön, euch getroffen zu haben!

Heiderose Wanzelius


09.11.2022

FILM AB, KAMERA LÄUFT: WENN WÄNDE REDEN KÖNNTEN…

Rückblick auf Filmpremiere

Raus aus der UNI und rein ins Stadtquartier. Mit allen Sinnen wahrnehmen, wie die Menschen vorort AM SCHWARZEN BERG mit der gebauten Umwelt im Stil der 60er Jahre klar kommen. Alltagsgeschichten filmisch unter verschiede­nen Blickwinkeln einfangen, die Anwohner:innen zu Wort kommen lassen und ihnen so nebenbei eine Platt­form auftun, sich in Stadtplanung einzu­mi­schen.


Ein phantastischer Ansatz, Student:innen des INSTITUTES FÜR GESCHICHTE UND THE­ORIE DER ARCHITEKTUR dafür zu begeistern. Klar, dass dies mit Profes­sorin Dr. Tat­jana Schneider und ihrem unglaublich experimentierfreudigen Team, bestehend aus Ayat Tarik, Jan-Holger Hennies und Licia Soldavini, passiert ist.


Foto: Heiderose Wanzelius

Immer wieder montags tauchten die Student:innen hoch motiviert wäh­rend des zurücklie­genden Sommersemesters im Quartier: PLUS auf, rück­ten die Tische und Stüh­le nach draußen in die Sonne und bekamen den nötigen Input zur Bau- und Sozial­struk­tur des Stadtviertels. Nach einem zusätzlichen Exkurs in die Tech­nik des Kurz­films legten sie in kleinen Teams los… und plötzlich wurde dem sonst an die­sem Wo­chentag eher toten, von Leerstän­den durchzogenen Carré, temporär Leben eingehaucht.

Es ist den Studierenden nicht schwer gefallen, Kontakte zu den zufällig vorbei flanierenden Anwohner:innen zu knüpfen und deren Ein­drücke, Wünsche und Sehnsüch­te an ihr Stadtviertel aus ihnen herauszulocken. Interessant waren für die Student:innen auch die Interviews mit den noch verblie­benen Geschäftsinhaber:innen, von denen einige über einen Migrationshintergrund verfügen und teilweise noch Schwie­­­rig­kei­ten hatten, sich in der deutschen Sprache auszudrücken. Kein Pro­blem, da erwies es sich als vorteilhaft, das Gespräch komplett in deren Muttersprache zu führen und die Filmsequenz später mit deutschen Untertiteln zu versehen.

Der Höhepunkt des ganz anders verlaufenden Seminars gipfelte in einer Premierenfeier, die am Donnerstag, den 28. Juli bei strahlendem Sonnenschein am Ende des Semesters im SCHWARZEN BERG stattgefunden hat. Ausgestattet mit frisch zubereitetem Popcorn und einem Kaltgetränk begaben sich, nach einführenden Worten von Tatjana Schneider und ihrem Team, die Besucher:innen und Akteur:innen ge­spannt in einen Raum und dann hieß es: Film ab, Kamera läuft! Wenn Wände reden könnten…


Foto: Heiderose Wanzelius

Witzig, informativ und an einigen Stellen durchaus kritisch wurden die Qualitäten und Defizite der Siedlung AM SCHWARZEN BERG dokumentiert. Eines zog sich jedoch wie ein roter Faden durch alle 5 Kurzfilme: Die Menschen lieben ihr Quartier, das trotz aller Probleme den Charme eines Dorfes inmitten einer Großstadt besitzt.
Chapeau! Euch ist es gelungen, einen Mosaikstein zu entwickeln, der sicherlich in der Zukunft eine größere Bedeutung erhält und Ausgangspunkt für städtebauliche, gemeinwohlorientierte Veränderungen werden kann.

Heiderose Wanzelius


02.11.2022

Mit dem braunschweiger forum zur denkmal-Messe nach Leipzig

Das braunschweiger forum organisierte Anfang Mai die Tagung „Zukunft Stadt“, zu der auch Vertreter:innen der Stadtforen Mitteldeutschlands eingeladen waren.
Ein besonderes Präsent sendete die Leipziger Denkmalstiftung: 150 Freikarten für die legendäre Leipziger denkmal-Messe. Diese findet vom 24.-26.November 2022 in Leipzig statt.

Die Ausstellung porträtiert das gesamte Spektrum der Denkmalpflege und Restaurierung und zahlreiche Aussteller aus dem In- und Ausland werden erwartet:

  • Traditionelle Handwerkskünste werden demonstriert,
  • Hersteller zeigen besondere Materialien und Werkzeuge,
  • spezialisierte Handwerksbetriebe informieren über ihre Dienstleistungen und
  • angesehene Institutionen stellen ihre Projekte vor.

Neben der Präsentation von Produkten und Techniken werden auf der „denkmal“ in diesem Jahr grundlegende und aktuelle Fragen der Denkmalerhaltung diskutiert. So findet eine Veranstaltung mit dem Titel: „Kulturerbe-Bewahrung/ Denkmalsanierung im Fokus der Forderungen nach einer klimagerechten Nachhaltigkeit“ statt.
Einen wichtigen, bisher oft wenig beachteten Aspekt bei Sanierungen und Restaurierungen werden Weimarer Architekten beleuchten. Sie stellen ihre Forschungen zur Messbarkeit von Nachhaltigkeit vor.

Wir freuen uns auf eine spannende und informative Veranstaltung. Aktuelle Informationen und das Programm findet ihr auf der offiziellen
Website der Messe.

Heiderose Wanzelius


07.10.2022

Nachruf auf Dr. rer. nat. Herbert Gstalter

Dr. rer. nat. Herbert Gstalter war in den 1970er und frühen 1980er Jahren wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Heiner Erke am Institut für Psychologie der TU BS. Er promovierte dort zur Verkehrs-Konflikt-Technik, einem Beobachtungsverfahren zur Ermittlung der Unfallträchtigkeit von Verkehrsanlagen.
1981 gehörte er zu den Mitbegründern der AG Sozial- und Behindertenplanung innerhalb des braunschweiger forums.
Mitte der 1980er Jahre verließ er Braunschweig berufsbedingt nach München, wo er seit 1990 selbstständig im The­menfeld „Mensch-Verkehr-Umwelt“ tätig war.
Herbert Gstalter war u.a. Mitautor des Buches „Kleine Psychologie des Straßenverkehrs – ein kultur­kritischer Überblick über das Verhalten und Erleben im Straßenverkehr“.
Herbert war zudem ein leidenschaftlicher Schachspieler.
Im Alter von 71 Jahren ist er in München nach schwerer Krankheit am 27. August 2022 verstorben.

Hans Fechtel, braunschweiger forum e.V.


04.10.2022

Derzeitiger Planungsstand des Bahnübergangs Grünewaldstraße führt zu Kontroversen: Diktiert das Fortschreiten der Klimakrise den Takt?

Angesichts der veralteten Technik der Gleisanlage im Bereich des Gliesmaroder Bahnhofes, die auf das Jahr 1902 zurückzuführen ist, sowie der Folgen des immer heftiger werdenden Klimawandels, war klar, dass eine Modernisierung mehr als überfällig ist. Ein Knackpunkt stellt die Querung der Gleisanlage im Bereich der Grünewaldstraße dar. Die Deutsche Bahn AG favorisiert eine Unterführung, die jedoch von vielen Bürger:innen nicht gewollt ist. Sie favorisieren die sogenannte 0-Variante, die den Bahnübergang ebenerdig belässt.

Dies führte zu Kontorversen und war Ausgangspunkt für die  Veranstaltung am letzten Donnerstag, die das braunschweiger forum in Kooperation mit BIBS und BUND organisierte. Die Begegnungsstätte am Gliesmaroder Schwimmbad war bis auf den letzten Platz besetzt. Ca. 100 Personen waren der Einladung gefolgt – eine tolle Resonanz.

Dipl.-Ing. Hans-Werner Fechtel informierte das Publikum über den derzeitigen Stand der Planungen und benannte Fakten zur Nutzung der hochfrequentierten Fuß- und Radwegroute über die Grünewaldstraße. Er verweist auf die Tatsache, dass es eine Reihe unbeantworteter Fragen an die DB AG und die Stadt Braunschweig gibt, falls das Ziel einer Unterführung weiterhin vorgesehen ist. Seiner Meinung nach sind die Folgen für den Schutz der Natur und des kulturellen Erbes nicht hinreichend berücksichtigt worden.

Hoch interessant waren auch die technischen Ausführungen von Dipl.-Ing. Thomas Schmidt zur möglichen Reduktion der Schrankenschließzeiten durch geschickten Einsatz von Sensoren. Beruflich ist er seit 15 Jahren als Ingenieur für die Optimierung von Bahnübergängen bei der Firma Siemens tätig. Er sieht durchaus eine Chance für die sogenannte 0-Variante.

Anschaulich vermittelte Hanna Märgner-Beu aus der Sicht einer Anwohnerin des Östlichen Ringgebietes und in ihrer Funktion als Mitglied des Bezirksrates für die BIBS ihre Eindrücke und Erfahrungen sowohl als Fußgängerin und Radfahrerin. Besonders drastisch würde sie den Einschnitt in die vorhandene Natur erleben, der die Landschaft verödet und durch das Fällen 100 Jahre alter Bäume das Mikroklima verändert.

Gelu Ispas, Geschäftsführer des BUND, unterstreicht die Ausführungen seiner Vorgänger:innen und stellt die Frage: Was ist uns der Erhalt der Umwelt wert?

François Bao sieht in der Realisierung einer Unterführung ein falsches Signal der Deutschen Bahn AG. Er verweist darauf, dass es gegenwärtig nicht mehr erlaubt sein sollte, weitere Flächen zu versiegeln. In dieser Zeit müsste es ein vorrangiges Anliegen sein, Maßnahmen umzusetzen, die die Temperatur in der Stadt verringern und zu einer Abkühlung führen. Das Sterben vieler Baumarten ist Fakt und unwiederbringlich. Der Eingriff in das Grundwasser durch die massive Unterführung aus Beton sollte verhindert werden.

Im Anschluss an die Referate erfolgte eine engagierte Diskussion mit dem Publikum, das neben den Umweltaspekten auch den Schutz des kulturellen Erbes und der sozialen Anliegen benannte. Der Schulleiter der IGS Franzsches Feld wies auf die 4- bis 5-jährige Schließung des Bahnüberganges im Zuge der Baumaßnahmen hin und informierte, dass dies für die Schüler:innen das Aus des Schwimmunterrichts im Gliesmaroder Bad zur Folge hätte.

Mit wenigen Ausnahmen wurde der Vorschlag der Veranstalter angenommen, der Stadt einen Katalog noch offener Fragen vorzulegen, mit der Aufforderung, Ende November 2022 eine öffentliche Veranstaltung zum Sachstand der Planungen zum Bahnübergang Grünewaldstraße durchzuführen:


Umwelt / Landschaftsbild:

  • Würde eine Unterführung d. Gleisanlagen eine Biotopverbundachse zerschneiden?
  • Wird der Grundwasserspiegel durch eine Unterführung angeschnitten?
  • Wie wird eine Unterführung gegen Hochwasser der Wabe/Mittelriede gesichert?
  • Erfolgt eine faunistische Bestandserfassung d. Fledermauspopulation am Nußberg?
  • Wo würden Ausgleichsflächen für den baulichen Eingriff geplant bzw. angelegt?
  • Wieviel Bäume in der Grünewaldstr. würden beim Bau einer Unterführung fallen?
  • Welche baubedingten Eingriffe in die anliegenden Gärten und öffentlichen Grünflächen wären beim Bau einer Unterführung unvermeidlich?
  • Wie sind die im Natur- und Landschaftsschutz tätigen Vereine und Einrichtungen (BUND, NABU, Umweltamt, Bereich Stadtgrün) in die Planungen eingebunden?


Schrankenschließzeiten / Bahnbetrieb:

  • Gab oder gibt es konkrete Prüfungen für die „Null-Variante“ seitens der DB Netz?
  • Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
  • Warum erfolgt die Planung für die Durchbindung 740 Meter langer Güterzüge?
  • Sind die Annahmen über die ab 2030 zu erwartenden 10 Züge pro Stunde am Bahnübergang realistisch?
  • Welche Schrankenschließzeiten pro Stunde wären zu den Hauptverkehrszeiten des Rad- und Fußverkehrs (7-8 Uhr, 15-17 Uhr) am BÜ künftig zu erwarten?
  • Wie hoch ist das Fahrgastpotential, das sich mit einer südl. Rampenanbindung des Mittelbahnsteigs am Bf. BS-Gliesmarode aktivieren ließe?
  • Welche Beeinträchtigungen erfährt der Bahnbetrieb im / am Bahnhof Gliesmarode während der Bauzeit einer Unterführung?
  • In welchem Maße erhöhen sich künftig die Schrankenschließzeiten am Bahnübergang Lünischteich?


Erreichbarkeit während des Baus / Verknüpfungen:

  • Wie wäre die Erreichbarkeit der Kita und der Anlieger am Ende der Grünewaldstr. beim Bau einer Unterführung sichergestellt?
  • Wie würde die Erreichbarkeit der Kleingärten auf der Ostseite der Gleisanlagen während des Baus einer Unterführung sichergestellt (Soolanger - Am Nussberg)?
  • In welcher Weise sollen die Verknüpfungen mit dem östl. Ringgleisweg genau erfolgen (Trassen, Neigungen, Kurvenradien)?
  • Wie lange würde der östl. Ringgleisweg während des Baus einer Unterführung und der Zubringerstrecken gesperrt werden (müssen)?
  • Würden die Umleitungsstrecken für Radfahrende und Fußgänger während der voraussichtlich 3-4-jährigen Sperrung der Bahnquerung städtischerseits baulich ertüchtigt oder lediglich beschildert?


Weiterer Planungsablauf:

  • Wann wird seitens der PlanerInnen bei RGB, DB Netz und Stadt Braunschweig in 2022 und 2023 über den Planungsstand öffentlich informiert?
  • Erfolgen im Frühjahr 2023 nochmals Zählungen des Fuß- und Radverkehrs?
  • Welche Bewertungskriterien werden bei dem geplanten Variantenvergleich herangezogen? Wie erfolgt die Bewertung?
  • Gibt es eine zeitliche Begrenzung für die in Aussicht genommenen Fördermittel des Bundes und des Landes Niedersachsen?
  • Wann kann realistisch mit dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens für eine Unterführung gerechnet werden?
  • Wann wäre realistisch mit der Verkehrsfreigabe einer Unterführung zu rechnen?

braunschweiger forum e.V., 29.09.2022

Publikum der Veranstaltung des bs-forums zur Planung Bahnübergang Grünewaldstraße


04.10.2022

Bahngeschichte an der Schuntertalbahn erFAHREN

Eine Reise in die Vergangenheit und einen Ausblick in die Zukunft bot die am 4. September von den Vereinen braunschweiger forum und Braunschweigische Landschaft veranstaltete Radtour von Lehre nach Ehmen. Die 1998 endgültig stillgelegte Schuntertalbahn ist an zahlreichen Stellen noch durch ihre Relikte präsent. Neben ehemaligen Bahnhofsgebäuden und mit dem Fahrrad befahrbaren Trassenabschnitten stellte die Inforadtour die mit der Trasse verbundene Industriegeschichte in den Mittelpunkt. Vom Rathaus Lehre aus ging es bei idealen Wetterbedingungen auf 22km nach Ehmen und zurück.

© Ommo Ommen | Mitfahrende am Infopunkt auf der Talsperre Mühlenriede Ehmen

Der Ortsheimatpfleger von Ehmen, Herr Rath, empfing die 36-köpfige Gruppe vor der Talsperre Mühlenriede und wusste viel zu berichten. So wurde der ehemalige Bahndamm 2009 in einem dem Hochwasserschutz dienenden Damm umgewandelt. Infotafeln und die Stützwand erinnern hier an die Bahngeschichte. Weniger offensichtlich sind die Hinterlassenschaften des im III. Reich im Rahmen der Aufrüstung ab 1937 eingerichteten Lufttanklagers im Ortsteil Birkengehege. Ganz neu ist hier die Umgestaltung des ehemaligen Klärbeckens in ein Biotop. An das ehemalige Kalibergwerk Ehmen mit seiner Blütezeit Anfang des 20. Jahrhunderts erinnert als auffälligstes Relikt der Wasserturm von Ehmen.

 © Ommo Ommen | Wasserturm in Ehmen

Auf der Rückfahrt machte die Radtour noch auf der ehemaligen Kreisstraße 37 Halt an der Baustelle zum zweigleisigen Ausbau der Weddeler Schleife. Hier und bei Klein Brunsrode entstehen gerade neue Brückenbauwerke, die in der anstehenden Sperrpause (04.11. - 10.12.2022) in die Trasse eingeschoben werden sollen. Die Veranstalter der Radtour, Ommo Ommen (für das braunschweiger forum e.V.) und Horst Splett (Arbeitskreis Industriekultur in der Braunschweigischen Landschaft e.V.) bedanken sich bei Herrn Rath sowie bei allen Teilnehmenden für die spontanen informativen Beiträge. Besonders gefreut hat uns dabei die Teilnahme der Ortsheimatpflege von Groß Brunsrode (Lothar Bremer) und Klein Brunsrode (Regina Kämmerer).

© unbekannt | Postkarte Bahnhof Lehre von 1906 (aus Christopher Wulfgramm: Die Braunschweigische Landes-Eisenbahn EK-Verlag 2017, Freiburg)

Der Routenverlauf wurde im September 2021 im Lehrschen Boten veröffentlicht und kann inklusive GPX-Track hier detailliert erkundet werden.
 


 30.07.2022

Quartier:PLUS & braunschweiger forum laden ein:

Besuch der ev. Kirche St. Jürgens in Ölper

Di. 2. Aug. – 10.30 Uhr

Die Seniorengruppe des Quartier: PLUS hat den Impuls gegeben, das braunschweiger forum hat den Kontakt zu Pfarrer Dennis Sindermann hergestellt und jetzt ist es soweit: Wir werden am kommenden Dienstag in den Vormittagsstunden den wunderbaren Ottmerbau besichtigen. Ein weiterer Höhepunkt wird der Besuch von Pastor Joachim Vahrmeyer i.R. sein. Wir sind gespannt auf seine Geschichten, die das dörfliche Leben in den 70iger Jahren während seiner Amtszeit  geschrieben hat.

Wer noch Lust verspürt, dabei zu sein, ist herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf euch! Um 9.30 Uhr treffen wir uns im Quartier: PLUS, im Ligusterweg 22 in der Siedlung Am Schwarzen Berg und spazieren gemütlich nach Ölper. Wer das zeitlich nicht schafft, kann auch direkt um 10.30 Uhr an der Kirche zu uns stoßen.

ev. Kirche St. Jürgens in Ölper


28.07.2022

INFO-RADTOUR:  AUF DEN SPUREN BRAUNSCHWEIGER SINTI

Anlässlich des weltweiten Gedenkens an die Ermordung der Sinti und Roma, die während der Auflösung des Lagers Auschwitz-Birkenau in der Nacht vom 2. zum 3. August 1944 ermordet worden sind, veran­staltet das „braunschweiger forum" am Mittwoch, den 3.8.2022 eine Rad­tour „Auf den Spuren Braunschweiger Sinti".

Um 16 Uhr treffen wir uns auf dem „Platz der Deutschen Einheit" vor dem Rathaus. Von dort aus werden verschiedene Stationen, wie der Sinti-Platz Madamenweg, die Mühlenkirche sowie das ehemalige La­ger in Veltenhof, aber auch Orte in der Siedlung am „Schwarzen Berg" angefahren.

Die Leitung hat Heiderose Wanzelius.

Ehemaliges Sinti-Lager Veltenhof 1939-1943. Foto: Privatarchiv Gisela Held



14.07.2022

Radtour auf den Spuren des Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer

Sa., 16. Juli 2022 – 11 Uhr

In memoriam des mutigen und standhaften Juristen, der von 1949 –1956 für die konsequente
strafrechtliche Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts in Braunschweig eingetreten ist. Klug und
unbeirrbar kämpfte er für dessen Opfer und die Rehabilitation der Widerstandskämpfer.
 

Treff: BS, Fritz Bauer Platz/Innenstadt

Länge/Dauer: ca. 12km/2 Stunden

Veranstalter: braunschweiger forum + Fritz-Bauer-Freundeskreis



1.07.2022

Impressionen einer phantastischen "Litera(d)Tour" des braunschweiger forums

Am letzten Donnerstag knackte die Säule des Thermometers gegen 18 Uhr die 30° Marke. Trotz alledem versprach die im Fahrradprogramm des braunschweiger forums angekündigte „Litera(d)Tour“ mit Hans W. Fechtel als Liedermacher und dem Autor Lutz Tantow einen prickelnden Abend. Die Teilnehmer:innen ließen sich nicht von der brütenden Hitze abschrecken. Sie suchten am vereinbarten Startpunkt, dem ehrwürdigen Gaußdenkmal, unter den hohen Laubbäumen einen lauschigen Schattenplatz und harrten der Dinge, die da kommen würden.

Hans packte seine Klampfe aus und versetzte uns Radler:innen mit dem Song: „Es lebt der Eisbär in Sibirien“ in eine Stimmung, in der sich die einzelnen ganz ihren kühlen Gedanken hingeben konnten. Kurz darauf rollten die Räder. Das nächste Ziel stand fest:  Das Quartier:PLUS, ein Treffpunkt am Rande des in die Jahre gekommenen, ursprünglichen Einkaufszentrums am Schwarzen Berg.

Nachdem die Bammelsburger und die Pestalozzistraße hinter uns lagen, der Ring fix überquert war, streiften wir das Gelände der Feuerwehr und bogen kurze Zeit später in die Uferstraße ein. Mit voller Konzentration zog der Tross der dreißig Radler:innen in Richtung Ölper See und erreichte nach einigen Minuten das angepeilte Ziel. Mit einem herzlichen Hallo wurden wir von Max Szustak und Vivien Wiens, einer jungen Architektin, begrüßt. Sie machte uns mit der Arbeit des Quartier:PLUS vertraut. Seit Januar diesen Jahres öffneten sich die Türen für die Anwohner:innen. Es werden Kontakte gepflegt, Netzwerke geknüpft und gemeinsam Ideen geschmiedet, der Siedlung wieder neues Leben einzuhauchen.

Jetzt wurde es Zeit, sich ganz der Lesung Lutz Tantows hinzugeben. Niemand außer Hans ahnte, dass der Autor seines autobiografischen Buches „Raubatz mit Seele“ ureigenst in diesem Quartier drei Jahre seiner Jugend verbracht hatte. In seinem wunderbaren Erzählstil transportierte er uns zurück in die Vergangenheit. Vor einem halben Jahrhundert erhaschte auch seine Familie einen Zipfel des Wirtschaftswunders und  wechselte ihren Wohnsitz vom Donnerburgweg ins Neubaugebiet vis-à-vis der Gifhorner Straße.

Damals herrschte eine Aufbruchstimmung, das Leben quirlte in dieser Gegend. Als Zuhörerin entdeckte ich plötzlich ein Aufblitzen in den Augen einiger zufällig vorbeikommenden älteren Anwohner:innen, deren Erinnerung an damals plötzlich wieder präsent waren.

Der Autor selbst erweiterte als Heranwachsender seinen Horizont und ließ uns an seinen Streifzügen rund ums Stadion teilhaben. Wir hätten ihm noch lange lauschen können, aber nach dem Ende des Kapitels wartete eine Überraschung auf uns: ein üppig mit Obst, Käse, Brot und erfrischenden Getränken versehener Imbisswagen stimmte die Menge positiv auf eine kleine Stärkung ein. Wir gaben uns ganz den Köstlichkeiten hin und dankten Vivien und Max für ihre Mühe.

Nach einem hektischen Blick auf die Uhr scheuchte uns Hans plötzlich auf und einige Minuten später rollten die Räder bis zum Ende der Siedlung entlang eines Pfades parallel zur Eisenbahnschiene zwischen den Parkhäusern von Volkswagen Financial Services und den Wohnblocks am Sielkamp. Im Schatten des riesigen VW-Werkes erreichten wir die 3. Station: Der in die Abendsonne eingetauchte Hauptschul- und Bürgergarten am Dowesee lag vor uns.

Das Café war längst geschlossen, die Tische und Stühle wurden von uns im Nu besetzt und Hans packte ein letztes Mal seine Gitarre aus. Kurze Zeit später lauschten wir den Melodien und etwas frivolen Texten, angelehnt an die Musik von Liederjahn der 60iger Jahre. Die nötige Atmosphäre war geschaffen, in der Lutz Tantow seine Lesung halten konnte. Das nun folgende Kapitel spielte im angrenzenden Siegfriedviertel. Es spiegelte seine von Mythen durchzogene Kindheit wider und ließ die wilden Jahre der Nachkriegszeit im Übergang zum Wirtschaftswunder Revue passieren.

Die letzte Etappe unserer Radtour lag noch vor uns. In Gedanken bei einem kühlen Weizen oder einem Glas frischen Wassers war es nicht schwer, die Teilnehmer:innen zu motivieren. Im Biergarten bei Parco entwickelte sich am Ende eine gemütliche Gesprächsrunde.

Es war ein phantastischer Abend: Danke Hans & Lutz, unsere Wege werden sich sicherlich bald wieder kreuzen.

Heiderose Wanzelius

 
 


11.05.2022

Flamenco Superheroes de Baile 2.0

Stars der aktuellen Flamencoszene präsentieren das neue Gesicht des Tanzes

Alya Al-Kanani, eine Flamenco-Tänzerin und Choreographin hat gemeinsam mit bedeutenden Flamenco-Künstler:innen aus Sevilla eine Ausstellung über die Entwicklung des Flamencos von der Folklore bis hin zur Avantgarde konzipiert, die vom 29. April bis 22. Mai im KufA-Haus präsentiert wird.

Ver/suchung

 Im Rahmen der Austellung finden am 20. Mai im KULT-Theater und 21. Mai im KufA-Haus Tanzvorstellungen von Alya Al-Kanani und Marco Vargas statt. Weitere Informationen sind auf den jeweiligen Programm- und Veranstaltungsseiten zu finden.

 

Alya Al-Kanani und Marco Vargas


10.05.2022

Natur zum Anfassen

Aktionstag im Schul- und Bürgergarten am Dowesee

Das braunschweiger forum beteiligt sich am Sonntag, den 22. Mai mit einem Info-Stand, Kinderaktivitäten und einem musikalischen Auftritt von Hans W. Fechtel an der Veranstaltung Natur zum Anfassen. Zu uns werden sich die Schausteller aus der Uferstraße mit einem Crêpes-Stand anschließen. Wir sind an der Bio-Station in der Nähe des Spielplatzes zu finden. Der Eintritt ist frei und von jung bis alt sind alle herzlich eingeladen.



30.03.2022

Das braunschweiger forum e.V. und das NETZWERK Stadtforen Mitteldeutschland laden ein: Zukunft Stadt - Bundesweites Vernetzungstreffen der Stadtforen in Braunschweig

Aufstehen für den Traum von einer Sache, der das Über­leben unserer Städte und deren um­gebenden ländlichen Strukturen nach den Maximen der NEUEN LEIP­ZIG CHAR­TA am Allge­meinwohl ausrichtet, wird Thema des Netz­werktreffens der Stadtforen vom 6.- 8. MAI 2022 in Braunschweig sein.


Architektur-Hochhaus TU Braunschweig von Pysal und Starenberg 1971-76

Ausgelöst durch das Aufbäumen von Jugendlichen in den Banlieues der französischen Städte schwappte deren Wut 2005 auch nach Belgien, Großbritannien und auf Städte an­derer Staaten über. Dieses Ereignis sowie die fast zeitgleich einsetzende Währungskrise haben einen Prozess in Gang gesetzt, der die Minister:innen aller EU-Staaten veranlasste, sich 2007 in Leipzig zu treffen, um nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.

Die Auswirkungen von Klimakatastrophen, Pandemien, Kriegen um ver­blei­bende Res­sour­cen und die damit verbundene Flucht von Millionen Men­schen, wer­den zu allererst die Städte spüren. Planungen werden im­mer komplexer, die Zeit rennt uns davon und ein FAHREN AUF SICHT ist mittlerweile zum Alltag gewor­den.

Den Minister:innen wurde klar, dass in einer Zeit des RUNAWAYS, in einer Ausrichtung der Städte, basiert auf maximaler Effizienz und Profitaus­rich­­tung wirtschaftli­cher Interessen, uns unser mensch­li­ches Maß abhanden gekommen ist und wir sehenden Auges voll digitali­siert auf einen Abgrund zutaumeln.

Nach der NEUEN LEIPZIG CHARTA sollen laut Absprache

  • Produktivität
  • soziale Gerechtigkeit
  • und der Schutz unseres natürlichen und kulturellen Erbes

wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

Einer der wichtigen Forderungen aller EU-Minister:innen ist die intensivere Einbeziehung von Bür­ger:in­nen an den Beteili­gungs­pro­zes­sen einer integrierten Stadtplanung. Hier kommen wir, die Stadtforen, ins Spiel. Unsere langjährigen Erfahrungen als Sprachrohr von unten, mit Menschen, denen der liebe­volle Blick auf die Gestaltung ihres urbanen Umfeldes nicht egal ist, die bereit waren und sind, einzugreifen und ihre Stimme zu erheben, wenn etwas aus dem Ruder gerät, muss stärker Gehör verschafft werden. Wie dies geschehen kann, welchen Grundsätzen der Stadt­planung Priorität eingeräumt werden muss und eine mögliche bundesweite Vernetzung der Foren stehen auf der Agenda.

Als Referent:innen wurden Prof. Dr. jur Kai Litschen, FH Ostfalia sowie Prof. Tatjana Schneider, Architektin an der TU Braunschweig gewonnen, die uns den Blick für eine nachhaltige Stadtplanung öffnen und uns die NEUE LEIPZIG CHARTA näherbringen werden. Wir freuen uns, engagierte Mitarbeiter:innen aus dem Quartierzentrum Hugo-Luther-Straße, den Nachbarschaftstreffpunkten der Stadtteilentwicklung Weststadt e.V. und dem Quartier: PLUS dabei zu haben, die uns ihre unterschiedlichen Konzepte für eine gemeinwohlorientierte Stadtteilarbeit präsentieren werden.

Es ist geplant, dass das NETZWERK Stadtforen Mitteldeutschland am Samstag ein Treffen ihrer Mitglieder anschließt.

Für den Markt der Ideen bitten wir die teilnehmenden Stadtforen, ein Plakat oder ein Rollup über eines ihrer Projekte mitzubringen. Bitte das Thema mit der Anmeldung benennen, damit eine sinnvolle Zuordnung möglich ist. Den Ablauf der Tagung entnehmen Sie dem
Flyer. Mit der Anmeldung bitte benennen, an welchen Tagen Sie teilnehmen.

Heiderose Wanzelius

Programmflyer Stadtforentreffen 2022 (pdf)
Anmeldung Stadtforentreffen 2022 (docx)

 



21.03.2022

Präsentation "Neue Leipzig-Charta"

An einem  Arbeitsfrühstück des braunschweiger forums nahmen der Ratsherr Dr. Bernhard Piest, Mitarbeiter*innen der Franktionsgeschäftsstelle der BIBS und zwei Schülerpraktikant*innen des Gymnasiums Ricarda-Huch-Schule im Januar 2022.
 



Anhand von wichtigen politischen Ereignissen, wie:

  • Aufstand der französischen jugendlichen Migrant*innen in 2005
  • Weltweite Finanzkrise, ausgelöst durch  die Investmentbank Lehman Brothers
  • Einsetzende Flüchtlingskrise aufgrund von Kriegen und gravierenden Klimaer­eig­nissen , die ursächlich auch mit der Globalisierung in Zusammenhang gebracht  werden können,

konnte chronologisch nachgezeichnet werden, warum die Minister*innen der EU-Staaten sich bereits 2007 in Leipzig auf eine gemeinsame Strategie geeinigt haben, die eine Integrierte Stadtplanung vorsieht. Diese wurde im Jahr 2020 mit dem Schwerpunkt auf die Gleichstellung der Bereiche: Produktivität, so­zia­le Ge­rech­tigkeit und Grün im Sinne einer allgemeinwohlorientierten Stadtplanung fortge­schrieben, wobei die Aspekte der Nachhaltigkeit und Resilienz einer besonderen Be­deutung zukommen.

Heiderose Wanzelius
 


21.03.2022

Das braunschweiger forum begleitet Schülerpraktikant*innen

Es war wieder einmal ein Glücksgriff, als sich Leyla El Ayadi und Theo Miess aus dem Gymnasium Ricarda-Huch-Schule an unseren Verein wendeten und um einen Prakti­kumsplatz baten. Ihr Ausgangsort war das Quartier: PLUS in der Siedlung Am Schwar­zen Berg, in dem sie von uns sowie von den Architektinnen Ayat Tarik und Vivien Wiens drei Wochen lang einen Einblick in das Stadtquartier und in die Ver­netzungs­ar­beit vor Ort bekommen haben.
 



Selbst widmeten sie sich den Spiel- und Freiräumen von Kindern und Jugendlichen und erstellten eine Spielraumanalyse für das Gebiet. Einfach fan­tastisch, wie sie sich in die Lebensbedingungen ihrer Altersgruppe hinein fühlten und Ideen entwickelten, um deren Situation langfristig zu verbessern. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte im Beisein der Presse.
Leyla und Theo werden sich auch nach ihrem Praktikum für das Thema im Quartier: PLUS engagieren. Am 28. März findet mit Interessierten ein Treffen um 15.30 Uhr statt.

 



21.03.2022

Glamouröse Feier zur Eröffnung des Quartier: PLUS

Es war eine tolle Party, die das Architekt*innen-Team rund um Ayat Tarik, Hajo Seevers und Vivien Wiens am 3. Februar 2022 zur offiziellen Einweihung des Quartier: PLUS organisiert hat. Bereits engagierte Initiativen, Institutionen und Vereine, so auch das braunschweiger forum, haben sie dabei seit Monaten unterstützt, den Laden im Ligusterweg  anzumieten und ein Konzept für die Netzwerkarbeit im Quartier zu erstellen.


Impulsgeberin war Ayat Tarik, der es gelungen ist, über ihre Masterarbeit ein Projekt anzuschieben, das dem in die Jahre gekommenen Stadt­quartier wieder neues Leben einhauchen wird. Mit viel Engagement und Esprit begeisterte sie die Menschen vor Ort und dokumentierte deren Ideen für einen sanften Umbau ihres Viertels. Wichtig ist es ihr, dass die Bausubstanz erhalten bleibt und durch ökologi­sche und künstlerische Akzente bereichert wird. Sie möchte die Menschen mitnehmen und aktivieren.


Ayat Tarik


Sie
konnte Die LAG Umwelt und Soziales mit ihrem Anliegen gewinnen, sodass die institutionelle Finanzierung für 3 Jahre gesichert ist. Die Trägerschaft hat der Bürgerverein Schwarzer Berg übernommen und das braunschweiger forum ist einer der Koope­rationspartner, die sie aktiv unterstützen. Das Fest war ein glanzvoller Einstieg in eine neue Ära der Siedlung Am Schwarzen Berg, die aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt worden ist.

 



06.03.2022

Fahrradprogramm erscheint Mitte April

Auch im Jahr 2022 gibt es - Corona zum Trotz – in Braunschweig und Umgebung wieder zahlreiche Radtouren-Angebote (siehe fahrradprogramm.de).

Mitte April erscheint auch wieder eine Printausgabe des Fahrradprogramms (Auflage: 5.000 Ex). Darin enthalten alle Radtouren mit Start und Ziel in Braunschweig. Zusätzlich finden sich in der Print-Ausgabe Hinweise auf Service-Angebote und radtouristische Links. Die Printausgabe des Fahrradprogramms erscheint bereits seit fast 40 Jahren.



03.03.2022

Niemals Vergessen

In Erinnerung an die Braunschweiger Sinti, die in der Nacht vom 2. zum 3. März 1943 aus dem Sammellager in Veltenhof nach Auschwitz deportiert worden sind, legten der Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum sowie die Bürgermeisterin Annegret Ihbe und die Ratsfrau Anke Kaphammel für die Stadt Braunschweig an der Gedenkstätte im Rathaus einen Kranz nieder.



Helmut Brunke, ein Überleben­der aus der Uferstraße, Hugo Steinbach und Christian Petermann, Vertreter des Niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti aus Hannover sowie Heiderose Wanzelius, Vorsitzende des braunschweiger forums durften an der Zeremonie teilnehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte auch in diesem Jahr keine große Gedenkfeier stattfinden.


01.01.2022

Rundbrief für Januar 2022 erschienen

Der Rundbrief berichtet über die Aktivitäten des Vereins braunschweiger forum e.V. und steht auch als zur Download Verfügung.